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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Der 2. Weltkrieg als Setting im Computerspiel hat eine lange Tradition. Meist kämpfen wir dort als tapferer Soldat direkt an der Front oder schweben als omnipräsenter General über den Schlachtfeldern. Erst seit Kurzem kommt etwas Bewegung in die Sache. Spielentwickler wenden sich anderen Aspekten des Krieges und dessen Folgen zu. Attentat 1942 arbeitet als Adventure die Ereignisse rund um das Attentat auf SS-Mann Reinhard Heydrich auf und Through the Darkest of Times soll ein Strategiespiel über Widerstandsgruppen in Berlin werden.
Das norwegische Spiel My Child Lebensborn wirkt in dieser Reihe zunächst etwas deplatziert. Wie bei einem Tamagotchi, übernehmen die Spielenden dort die Verantwortung für einen hilflosen Schützling. Sie versorgen ein Mädchen oder einen Jungen mit Nahrung, halten die Körperhygiene aufrecht und lesen Geschichten zur Schlafenszeit vor. Ist das Kind satt und sauber, strahlt es glücklich und freut sich über die bald beginnende Schule. Doch die fröhliche Stimmung nimmt schnell eine düstere Wendung.
Der Schützling ist nicht irgendein Kind, sondern Opfer der SS-Organisation Lebensborn. Es wurde von einem deutschen Soldaten mit einer norwegischen Frau gezeugt, im Anschluss der Geburt nach Deutschland verschleppt und erst nach dem Ende des Krieges wieder zurück nach Norwegen gebracht. Als Adoptivelternteil müssen die Spielenden also nicht nur Grundbedürfnisse abdecken, sondern das Kind auch vor der tagtäglichen Diskriminierung durch Schule, Gesellschaft und sogar die leibliche Mutter beschützen.
Although its set in post-war Norway, My Child Lebensborn manages to capture the damage wrought by bullying, and how adults are often just as culpable as children. This is a game rooted in the real life experiences of people born in wartime Norway. Its developers interviewed Lebensborn adults about their childhood. But it offers some comfort and guidance to anyone who is experiencing (or has experienced) bullying, which is to say, it’s a game for everyone.
Quelle: Colin Campbell Bild: Teknopilot / Sare... EN polygon.com
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