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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Über den Philosophen Slavoj Žižek, den "roten Rambo", den dauerpolarisierenden Selbstdarsteller, den "Elvis der Kulturtheorie" wurde bei piqd schon so einiges geschrieben. Doch dieses SZ-Interview (hier auf blendle) sollte man gelesen haben, selbst wenn man Žižeks Bashing ähnlich Gesinnter ("Das große Problem der Linken ist, dass sie sich in eine kulturelle Linke verwandelt hat, die sich über das Geschlecht, den Musikgeschmack und Ernährung definiert") nicht mehr hören kann.
Die Autoren berichten sehr unterhaltsam davon, wie der Slowene Obsession an Obsession reiht, und es schafft, "innerhalb weniger Minuten über Rammstein, den Feminismus, die Kolonialgeschichte des Kongo, Elon Musk, Lenin, Israel (...) und Angela Merkel zu sprechen". Desweiter erzählt Žižek einen Judenwitz, berichtet davon, wie er und sein Sohn sich gegenseitig beleidigen, warum ihn Pornos deprimieren und von seinem Liebes-Leben, das allerdings kein Date mit Lady Gaga beinhaltete.
Ernst wird es auch: wenig überraschend mokiert sich Žižek über den Masochismus der Linken und meint, dass die großen Krisen der Gegenwart nur durch "eine Ablösung der globalen kapitalistischen Ordnung in den Griff" zu kriegen seien. Ein ernüchternder Satz dazu:
Viele glauben, Menschen seien bereit, Gras zu fressen, wenn nur die Revolution gelingt, aber das stimmt nicht. Die meisten Menschen wollen ihre Ruhe.
Quelle: Tobias Haberl, Armin Smailovic Artikel kostenpflichtig sz-magazin.sueddeutsche.de
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