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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
In der letzten Zeit ist schon mehrmals die These aufgestellt worden, dass Deutschrap und Schlager gar nicht so weit voneinander entfernt sind, wie das beiden eigentlich lieb sein müsste. Bei so mancher Zeile, die man in gedruckter Form vor sich liegen hat, ist einfach nicht mehr zu erkennen, ob das nun zum einen oder zum anderen Genre gehört – man braucht die Musik, um sich festlegen zu können. In einem Artikel für das Nachrichtenportal Watson hat Jennifer Ullrich beide Genres jetzt noch einmal auf offensichtlichen oder versteckten Sexismus abgeklopft. Wenig verwunderlich, dass bei diesem Thema dann doch, zumindest in ausgewählten Beispielen, große Unterschiede zu erkennen sind. Aber eben auch Gemeinsamkeiten – wenn man den Schlager (wie man es natürlich auch mit dem Deutschrap machen könnte) in Untergenres aufteilt: Traditioneller Schlager, Heimatschlager, Popschlager und Mallorca- oder Partyschlager. Gerade dieser Partyschlager, so heißt es in dem Artikel, wäre offen sexistisch, als Beispiel dient die Zeile aus einem Lied von Mickie Krause: "Geh mal Bier hol'n, du wirst schon wieder hässlich".
Nicht alles in diesem Artikel ist zu Ende gedacht, aber vor allem der Teil über Schlager ist ziemlich interessant. Da geht es unter anderem um das Frauenbild, das Helene Fischer in ihren Songs transportiert, aber auch um die Berichterstattung der Medien, die die Musikwissenschaftlerin Marina Schwarz so zusammenfasst:
"Ihre Trennung von Florian Silbereisen ist zum Beispiel noch immer ein Thema in der Yellow Press, die sich eine Rückkehr zu ihm, dem perfekten Schwiegersohn, wünscht. Anders betrachtet wird ihr dadurch die Richtigkeit ihrer Entscheidung für einen anderen Partner abgesprochen, was auch bevormundend und sexistisch ist."
Spannendes Thema jedenfalls, ich habe das sehr interessiert gelesen.
Quelle: Jennifer Ullrich www.watson.de
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