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Pop und Kultur

Penisabdrücke und Hello-Kitty-Vaders: Fantum von den 60s bis heute

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschSamstag, 20.05.2017


Das Groupietum ist im Mainstream angekommen. In Zeiten von Fan-Fiction, die zum Megaseller wird (E.L. James‘ "Fifty Shades of Grey" war zunächst bloß eine Reaktion auf die "Twilight"-Saga) und Cosplay-Messen, die Millionen umsetzen, ist es nichts Besonderes mehr, sich exzessiv mit seinen Vorbildern auseinanderzusetzen.

Maxime Donzels Arte-Doku beschäftigt sich nur sehr peripher mit den Ursprüngen intensiver Anhängerschaft (Franz-Liszt-Kult, Beatlemania). Sein unterhaltsamer, vielleicht höchstens ein klein wenig zu langer Film setzt bei Cynthia Plaster Caster und ihren Gipsabdrücken von Rockstar-Geschlechtsteilen an und widmet sich dann ausführlich Menschen, die sich anfangs noch zum Spaß als Filmfiguren verkleideten, ihr Hobby aber längst zum Beruf gemacht haben.

Der Film gibt sich leicht reaktionär, wenn er behauptet: „Fans wollen nichts weiter, als das Image des Gestörten loswerden, das sie umgibt“. Sehen wir solche Fanatiker heute wirklich noch als verrückt an, wo im Jahr 2017 doch mindestens die dritte Generation rücksichtslos ihre Idole anhimmelt? Und sich der sie umgebenden Gleichgesinnten täglich im Web versichert?

Als Freund romantischer Geschichten aus den beschwingten Sixties kann ich in jedem Fall die lustige Flash-Site von Cynthia Plaster Caster (im Webdesign von ca. 2005) empfehlen, auf der man sich auch überzeugen kann, dass die Liste der von ihr umgipsten Starpenisse deutlich weniger prominent besetzt ist, als gedacht. Oder kennt jemand noch die Demolition Doll Rods?

Penisabdrücke und Hello-Kitty-Vaders: Fantum von den 60s bis heute

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