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Kurator'in für: Fundstücke Pop und Kultur
Geboren in Frankfurt, heute wieder dort lebend und arbeitend - hauptberuflich für einen Sachbuch- und Wissenschaftsverlag, daneben als freie Autorin für Magazine wie Spex, Missy Magazine, Konkret, Die Anschläge, kaput-magazine.com, melodiva.de, culturmag.de.
Haben wir es nicht gehasst, wenn unsere Eltern predigten, dass Langeweile doch eine sehr wertvolle Empfindung sei, schließlich käme man doch erst mit der entsprechenden Muße auf kreative Ideen? Oder herrschten uns, im Falle geringeren pädagogischen Sendungsbewusstseins, genervt an, dass es Langeweile gar nicht gibt, dafür doch immer was zu tun? Mit Langeweile - der (zu) langen Zeit also - beschäftigten sich schon unzählige Künstler*innen und Autor*innen: musikalisch beispielsweise die Lassie Singers, The Clash, The Adverts, die Buzzcocks (überhaupt viele Punkbands), Fugazi, Father John Misty, und - ganz aktuell - Billie Eilish. Philosoph Alain de Botton fabuliert wacker von den "Freuden der Langeweile", auch Sandi Mann versucht der Ödnis Positives abzugewinnen, während das Herausgeber*innenteam Breuninger/Schiemann ein ganzes Potpourri großer Namen zusammenstellt, um sich an der Langeweile adäquat abzuarbeiten.
Aber egal, wie man persönlich mit Langeweile umgeht (oder gar oben genannte gute Ratschläge an den eigenen Nachwuchs weitergibt): Mit Corona und den damit einhergehenden Ausgangs- und Versammlungsbeschränkungen eröffneten sich unermesslich große neue Spielfelder der Fadheit und Monotonie, die mit Sinn und Spaß (vor allem!) gefüllt werden wollten. Was tun, wenn Netflix leergeguckt und die Sockenschublade perfekt durchsortiert ist? Ist es doch schädlich, zu lange aus dem Fenster oder auf Bildschirme zu starren? Margaret Talbot sinniert in The New Yorker über unseren aufgezwängten neuen Umgang mit dem Nichts- bzw. Wenigtun und setzt ihn in Beziehung zur Geschichte des Kapitalismus:
Boredom, it’s become clear, has a history, a set of social determinants, and, in particular, a pungent association with modernity. Leisure was one precondition: enough people had to be free of the demands of subsistence to have time on their hands that required filling. Modern capitalism multiplied amusements and consumables, while undermining spiritual sources of meaning that had once been conferred more or less automatically. Expectations grew that life would be, at least some of the time, amusing, and people, including oneself, interesting—and so did the disappointment when they weren’t. In the industrial city, work and leisure were cleaved in a way that they had not been in traditional communities, and work itself was often more monotonous and regimented.
Mit vielen Beispielen aus der Literatur (Heidegger, Seneca, Tolstoi) geht Talbot historisch und soziologisch vor und geht aktuellen Fragestellungen nach:
Are we more bored since the advent of ubiquitous consumer technology started messing around with our attention spans? Are we less able to tolerate the sensation of being bored now that fewer of us often find ourselves in classically boring situations—the D.M.V. line or a doctor’s waiting room—without a smartphone and all its swipeable amusements?
Talbot verkneift sich die ubiquitäre Krise-als-Chance-Metaphorik und endet ... erfrischend lapidar. Lesen Sie selbst - langweilig wird es nicht, versprochen.
Quelle: Margaret Talbot / The New Yorker Bild: Illustration: Geo... EN www.newyorker.com
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