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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Ich muss zugeben, es hat einige Anläufe gebraucht. Bei den ersten Versuchen, den Science-Fiction-Klassiker Blade Runner (1982) anzuschauen, irgendwann in den 1990ern im Sat.1-Nachtprogramm, bin ich gnadenlos weggepennt. Nach heutigen Standards ist der Film langsam, sehr langsam. Aber irgendwann hat es dann doch klick gemacht und das atmosphärische Noir-Brett gehört seitdem zu meinen Lieblingsfilmen.
Nicht nur mir ging es offenbar so, denn Blade Runner war zunächst ein kommerzieller Flop. Mittlerweile handelt es sich jedoch um einen absoluten Kultfilm, der die Ästhetik eines ganzen Genres über Jahrzehnte geprägt hat. Unzählige Filme, Computerspiele und ein sogar ganz solider Nachfolger haben sich den einzigartigen Stil von Blade Runner zu eigen gemacht. Und auch thematisch bleibt der Film aktuell, auch wenn wir der erzählten Zukunft mittlerweile bereits zwei Jahre voraus sind. Überbevölkerung, Umweltverschmutzung, scheinbar übermächtige Konzerne, Ausbeutung und obsolet gewordene Arbeitskraft.
Der Kultursender arte geht dem »Phänomen Blade Runner« in einer gelungenen, rund einstündigen Dokumentation auf den Grund – Entstehung, Inspiration und Erbe. Dabei kommen unter anderem der Regisseur Ridley Scott, der Schauspieler Edward James Olmos und der einflussreiche Designer Syd Mead zu Wort. Auch werden die Drehorte des Films im Los Angeles der Gegenwart besucht und dort unter anderem mit den Obdachlosen der Stadt gesprochen, für die die Dystopie des Films längst Teil ihrer Realität ist.
1982 kommt ein Film ins Kino, der in der nahen Zukunft von Los Angeles im Jahr 2019 spielt. Ridley Scott beschwört in seinem Kultfilm einen kalten, regengepeitschten, von Neonreklame glühenden Großstadtmoloch herauf. Heute bevölkern Obdachlose die Straßen zwischen den Hochhäusern, in denen der Film gedreht wurde. Seit »Metropolis« von Fritz Lang hat es keinen Science-Fiction-Film mehr gegeben, der dank seines Production Designs und seiner Special Effects eine derartige visuelle Wucht entfaltet hat wie »Blade Runner«. Umso erstaunlicher das kommerzielle und pressemäßige Desaster, das der Film bei seinem Kinostart erlebte. Wie wurde der Film zu einem der einflussreichsten Science-Fiction-Filme aller Zeiten?
Quelle: Boris Hars-Tschachotin Bild: arte www.arte.tv
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