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Kurator'in für: Medien und Gesellschaft Pop und Kultur Fundstücke
Alexander Matzkeit spricht und schreibt als freier Journalist über Medien, Film und Kultur. Er produziert und moderiert den Podcast "Läuft" für epd medien und Grimme Institut.
Als im Zuge der MeToo-Anklagen irgendwann auch Vorwürfe gegen Joss Whedon öffentlich wurden, fand das vermutlich ein Teil der Nerd-Menschheit überraschend. Whedon, ein brillanter und geradezu verehrter Autor und Regisseur, zu dessen Oeuvre nicht nur Buffy the Vampire Slayer und Firefly, sondern auch einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, Marvel's The Avengers, gehören, war unter anderem durch seinen offensiven Feminismus und seine Bestärkung von vielschichtigen, handlungsfähigen Frauenrollen bekannt geworden. Aber ähnlich, wie bei Ex-Pixar-Boss John Lasseter, der ebenfalls nicht direkt eine bedrohliche Aura besitzt, aber eine unangenehme Onkeligkeit, von der einem sofort einleuchtet, wie sie in Arbeitskontexten missbraucht werden kann, war auch bei Whedon immer schon klar, dass er nicht nur der nette ungelenke Typ von Nebenan sein konnte, sondern auch ein Mensch, der seine eigene Überlegenheit gerne nutzt, um andere herabzusetzen.
Dieser lange Text von Lila Shapiro bemüht sich darum, die zwei Seiten von Whedon miteinander in Einklang zu bringen. Er basiert auf Dutzenden Interviews, sowohl mit Ankläger*innen und Ex-Kolleg*innen, als auch mit Whedon selbst. Und er zeigt, wie komplex die Abrechnung mit Machtmissbrauch ist. Whedon war kein serieller Vergewaltiger wie Harvey Weinstein, er hat an vielen Stellen wahrscheinlich tatsächlich feministisch gehandelt und eventuell sind auch nicht alle Vorwürfe gegen ihn so schwarz-weiß, wie sie ohne Kontext erscheinen. Das ändert aber nichts daran, dass Whedon sich anscheinend immer und immer wieder als riesiges Arschloch bewiesen hat und dass große Teile seines Machtmissbrauchs sich gegen Frauen richteten. Daran lässt dieses Porträt keinen Zweifel, selbst in den Momenten, wo es Whedon erlaubt, eigene tiefenpsychologische Gründe dafür auszubreiten.
Ich finde den Fall Joss Whedon so interessant, weil er so prototypisch für einen Pfad steht, den in den letzten 30 Jahren einige Nerds nehmen konnten. Aus einer Kindheit und Jugend kommend, in der sie selbst die Underdogs waren, konnten sie durch eine Kombination aus globaler Vernetzung und kulturellem Wandel plötzlich zu Machthabern aufsteigen. Ihr Weg ist der Gegenentwurf zu ewigen Bullys, die sich immer schon nur mit Einschüchterung und Gebrüll durchsetzen konnten. Die herrschenden Strukturen bieten aber beiden Männertypen das gleiche Ergebnis. Besonders entlarvend finde ich dafür diese Passage:
I asked Whedon about his affairs on the set of Buffy. (...) “I feel fucking terrible about them,” he said. When I pressed him on why, he noted “it messes up the power dynamic,” but he didn’t expand on that thought. Instead, he quickly added that he had felt he “had” to sleep with them, that he was “powerless” to resist. I laughed. “I’m not actually joking,” he said. He had been surrounded by beautiful young women — the sort of women who had ignored him when he was younger — and he feared if he didn’t have sex with them, he would “always regret it.”
Man sollte Menschen halt nicht zu Königen erklären, nur weil sie gute Drehbücher schreiben können. Und zu Göttern schon gar nicht.
Quelle: Lila Shapiro Bild: Ryan Pfluger EN www.vulture.com
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