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Ist der E-Sport die nächste große Blase?

Sonja Wild
Redakteurin, Spielebloggerin

Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.

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Sonja WildSonntag, 26.05.2019

E-Sport ist ein gigantisches Geschäft mit riesigen Turnieren, enormen Preisgeldern und Millionen von Fans. Er ist aber auch: eine gewaltige Geldverbrennmaschine.

Das jedenfalls sagt Cecilia D'Anastasio im verlinkten Feature, das ernüchternde Einblicke in die kommerzielle Welt des E-Sports eröffnet. Es scheint eine Mischung aus überzogenen Erwartungen, intransparenten Zahlen und einer Art Wettrüsten bei den Investitionen zu sein, die eine E-Sport-Blase genährt hat, die irgendwann platzen könnte.

Für die Sponsoren der Teams ist E-Sport wahnsinnig teuer: Allein die Lizenzgebühren an die Unternehmen hinter Spielen wie Overwatch oder League of Legends liegen meist im zweistelligen Millionenbereich. Dazu kommen enorme Aufwendungen für die Gehälter der Spieler, Preisgelder, Ausgaben für Marketing und so weiter.

Das alles wäre kein Problem, wenn dem entsprechende Einnahmen entgegenstünden – doch laut den Recherchen von D'Anastasio wird im E-Sport fast überall defizitär operiert, er ist für viele Investoren eine teure Wette auf die Zukunft. Sogar für die Studios ist fraglich, ob sich der Aufwand eigener Ligen und Turniere lohnt, ob etwa die Fans deshalb mehr Zeit und Geld in ihr eigenes Spiel investieren.

Vor allem aber ist es schwer bis unmöglich, an verlässliche und vertrauenswürdige Zahlen zu gelangen. Von Ungenauigkeiten in der Methodik bis hin zu Manipulation reicht hier die Kritik – in einem Geschäft, das damit wirbt, dass es teils mehr Zuschauer hat als große Sport-Events und in dem mit quantifizierbarer Aufmerksamkeit Geld verdient wird, ist das mehr als bedenklich.

Ein zahlenlastiger, detailverliebter und hochinteressanter Longread, der nicht am E-Sport selbst zweifelt, sondern an der Nachhaltigkeit seines derzeitigen Geschäftsmodells:

“There’s a lot of money going in,” said Fields, “and not a lot of money going out.”

Vielleicht muss diese Blase wirklich erst platzen, damit es ein Umdenken gibt.

Ist der E-Sport die nächste große Blase?

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