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Pop und Kultur

Faber vergaloppiert sich

Martin Böttcher
Journalist, Sammler
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Martin BöttcherSamstag, 03.08.2019

Der Spagat zwischen Niveaulosigkeit und sinnvollen Inhalten ist nicht immer leicht. Bei der Berliner Hip-Hop-Formation K.I.Z. gelang dieser Spagat einst: Ihr Album "Sexismus gegen Rechts" ergab zwar vom Titel her gar keinen Sinn, aber auf der Platte selbst brachten sie ihre übertriebenen sexuellen Phantasien und eine politische Haltung unter einen Hut. Das war mehr, als man damals von K.I.Z. erwarten konnte.

K.I.Z., das muss man dazusagen, nehmen selten etwas wirklich ernst. Beim Schweizer Musiker Faber (der eigentlich Julian Pollina heißt und der Sohn des italienischen Liedermachers Pippo Pollina ist) ist das anders: Seine Musik gibt sich ziemlich ernst, klamaukiger Humor ist sicherlich nicht seine Sache. Er meint, was er sagt, er sagt, was er meint - so verkauft sich der 26-Jährige. Auf seiner neuen Single probiert sich Faber auch an einer Sache, die in die Schublade "Sexismus gegen Rechts" passt. Da heißt es nämlich:

Geh auf die Knie, wenn ich dir meinen Schwanz zeig. Nimm ihn in den Volksmund, blond, blöd, blau und rein. Besorgter Bürger, ja ich besorg’s dir auch gleich.

Was ist das? Eine Vergewaltigungsphantasie gegen Rechts, wie der Musikjournalist Linus Volkmann vermutete? Oder "nur" Sexismus gegen Rechts? Friedrich Steffes-Lay hat den Vorfall zum Anlass für einen Kommentar für den Musikexpress  genommen - darin schreibt er auch über die halbherzige und enttäuschende Art, mit der Faber auf die berechtigte Kritik an seinen seltsamen Zeilen reagiert hat.

Faber vergaloppiert sich

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