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Ein paar Fragen (und Antworten) zur Zukunft der Band Silly
Journalist, Sammler
Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Die Band Silly gibt es seit 40 Jahren, sie wurde einst in Ost-Berlin gegründet, einer ihrer bekanntesten Songs heißt Bataillon d'Amour. Silly ist ein echtes Phänomen, weil von der Ursprungsbesetzung niemand mehr dabei ist, es aber trotzdem (mit Unterbrechung) nach dem Tod der Silly-Sängerin Tamara Danz, die 1996 an Krebs starb, weiterging. Als Nachfolgerin holten sich Ritchie Barton, Uwe Hassbecker und Jäcki Reznicek die Schauspielerin und Sängerin Anna Loos in die Band und hielten das Projekt Silly die letzten Jahre erfolgreich am Leben. Vor wenigen Tagen die Nachricht, dass sich Silly und Anna Loos erst einmal trennen. Und ihr Ersatz stand auch schon fest: Anna R. (früher bei Rosenstolz) und Julia Neigel werden Silly bei den anstehenden Konzerten unterstützen.
Für eine Band, die sehr vom Charisma der Tamara Danz und dann auch von Anna Loos gelebt hat, ist der Ausfall bzw. Austausch des Aushängeschilds natürlich einigermaßen gefährlich. Warum es zur Trennung von Silly und Anna Loos kam, erklären Ritchie Barton und Uwe Hassbecker aber sehr offen und verständlich im Interview. Ob die Fans das mitmachen werden, ist natürlich noch unklar, aber zumindest kann niemand sagen, die Band würde die Situation kleinreden wollen:
Wenn es in einer Beziehung zu einem Bruch kommt, wo man denkt, jetzt ist es besser, vielleicht einmal zurückzutreten, die Pausentaste zu drücken und zu schauen, ob man noch miteinander kann. So etwas passiert auch nach zwölf Jahren des Zusammenseins in einer Band.
Quelle: Norbert Koch-Klaucke Bild: Christian Hoppe mz-web.de
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