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Verehrt, umstritten, missverstanden und missachtet: Romy Schneider war nicht nur eine Schauspielerin, sondern ein zutiefst künstlerischer Mensch. Entsprechend verworren war ihr Leben. Zerrissen zwischen Trivialität und Kreativität, Frankreich und Deutschland, Erfolg und Selbstzweifel. All das spiegelt sich im Interview mit Alice Schwarzer wider, das als Grundlage für die Dokumentation dient.
12. Dezember 1976: Während über dem Kölner Dom die ersten Schneeflocken fallen, gibt Romy Schneider der engagiertesten Feministin der damaligen Zeit ein ausführliches Interview. Alice Schwarzer steckt gerade in den Vorbereitungen zur Gründung ihres Frauenmagazins „Emma“; die 38-jährige Starschauspielerin hat in Frankreich schon Erfolgsfilme wie „Der Swimmingpool“, „Die Dinge des Lebens, „César und Rosalie“ und „Das alte Gewehr“ gedreht und im selben Jahr den César als beste Hauptdarstellerin gewonnen. Sie ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und muss niemandem mehr etwas beweisen. Sie hat einen kleinen Sohn aus der Ehe mit dem deutschen Regisseur und Schauspieler Harry Meyen, ist frisch mit einem neun Jahre jüngeren Mann liiert und träumt von einem zweiten Kind. Sie schmiedet Pläne für ihre nächsten Filme und möchte gerne eine eigene Produktionsfirma gründen. Alice Schwarzer stieß mit ihrer Interviewidee auf Widerstand in der Redaktion: Die meisten Mitarbeiterinnen waren gegen das Interview mit der ehemaligen „Sissi“-Darstellerin. Doch die Journalistin gab nicht nach und argumentierte, dass sie bei Romy tiefe Widersprüche und Brüche spüre, die sie ergründen wolle. Und schließlich gibt Romy Schneider in dieser Nacht ein exklusives Interview . Mutig und ängstlich, rebellisch und konformistisch, hochbegabt und voller Selbstzweifel – die Schauspielerin, die immer den Bruch und die Flucht wagte, hatte tatsächlich ein tiefes Bedürfnis nach Sicherheit und Kontinuität.
Noch bis zum 2. Januar in der Arte-Mediathek zu sehen.
Quelle: Patrick Jeudy Bild: Arte arte.tv
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