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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Wie war das noch früher, wenn man als Band einen Plattenvertrag haben wollte? Man schickte ein Demo-Tape herum und hoffte, das irgendjemand darauf anspringt. Aber wir haben ja nicht mehr früher, wir leben im TikTok-Zeitalter. Durch die Video-Plattform ändert sich gerade rapide, wie Musiker und Musikerinnen ihre Karriere starten können: Die großen Labels versuchen, dort so früh wie möglich zu erkennen, wer da gerade durchstartet und wen man vielleicht für sich gewinnen könnte. Klar, das ist nicht der einzige Weg, wie neue Künstler*innen entdeckt werden, aber schon ein wichtiger.
Besonders interessant finde ich aber die Geschichte in der Geschichte: Erzählt wird in diesem Beitrag auch die Story von Curtis Waters. Waters ist in Kathmandu geboren, in Deutschland und Kanada aufgewachsen und er hat einfach die Vorgehensweise des so unglaublich erfolgreichen Lil Nas X kopiert, hat sich angeschaut, wann Lil Nas X welche Posts bei TikTok gemacht hat, um seinen Song "Old Town Road" zu bewerben:
Curtis Waters hat Lil Nas X‘ TikTok-Strategie einfach exakt nachgeahmt – und es hat funktioniert. Sein Song "Stunnin" wurde inklusive Dance Challenge über Nacht mehr als 200.000 Mal angeklickt – und dann ging alles ganz schnell: Dem Guardian hat er erzählt, dass verschiedene Labels ihm beeindruckende finanzielle Angebote gemacht hätten – Details verriet er nicht.
Die große Frage ist natürlich: Was kommt nach TikTok? Welche Plattform ist die nächste, die dann auch für Musikerinnen, Musiker und Labels interessant wird? Man weiß es nicht, im Augenblick überstrahlt TikTok alles.
Quelle: Ina Plodroch Bild: imago / fStopImag... www.deutschlandfunkkultur.de
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