sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.
Es gibt Menschen, die gucken dieses legendäre, 2003 entstandene Wunderwerk der Menschenbegegnung mindestens einmal im Jahr. Ich habe es jetzt erst entdeckt, durch Zufall, zum Glück. Wer es noch nicht kennt: ‚Durch die Nacht mit Christoph Schlingensief und Michel Friedman‘ ist eine Art Splitterbombe mit Sahnehaube. Zwei Charaktere, die unterschiedlicher kaum sein können, knallen aufeinander und es funkt und brennt, wie man es im deutschen Fernsehen so wahrscheinlich noch nie zuvor und seitdem auch nie wieder gesehen hat. Schlingensief, der liebevolle, ultratolerante Menschenfreund, versucht mit Friedman zu reden, dem ultraklugen, unerbittlichen Egomanen, kommt aber kaum dazu, weil Friedman komplett freidreht. Rennt in die Küche des Italieners und gibt den Restaurantchef, rührt Schlingensief in den Nudeln rum (allein Schlingensiefs staunendes Lächeln ist die einstündige Sendung wert), planiert sein Gegenüber mit Wortkaskaden, ist oft völlig unmöglich in seinem Wahnsinn, hat aber immer irgendwie recht, bis Schlingensief ihm schließlich die Leviten liest, es ist ein Fest. Zumal im letzten Drittel auch noch Hannelore Elsner dazukommt und leuchtet wie die verdammte Sonne. Und wie Schlingensief sich dann in sie verliebt und sie sich in ihn — man muss es gesehen haben. Irgendwann brüllt Friedmann sie an: „Ich habe dir ein Leben gegeben!“, und Schlingensief lacht sich kaputt. Liebster Satz, quasi neues Lebensmotto, von Schlingensief: "Ich bin im Sinne des erweiterten Kunstbegriffs unterwegs.“ Und wie sich Friedman dann aufregt über einen Satz, den Schlingensief in einem Krankenhaus gelesen hat: „Sei realistisch, plane ein Wunder“ – und Friedman tobt, weil man das Wunder natürlich nicht planen muss, sondern leben, und er hat ja recht! Und so geht das die ganze Zeit. Eine Perle der bundesdeutschen TV-Geschichte, und man vermisst sie ganz fürchterlich, Schlingensief und Elsner, beide gestorben, und den herrlich übersteuerten Friedman, leider milde geworden.
Quelle: Arte Bild: YouTube www.youtube.com
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Pop und Kultur als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Unerbitterlich ist eine sehr süße Wortschöpfung!
Zum Video: habe Friedman schon sehr viel klüger erlebt als in diesem Video. Selbstverliebtheit ist besser als Selbstverleugnung? Selbstverliebtheit ist nichts anderes als Selbstverleugnung!
Nee im Ernst, ich kann da nicht mit, weil:
WIE SEHR ich Friedman nicht vermisse! Hatte wirklich vergessen, wie völlig hermetisch der Typ in seinem Narzissmus war. Warum hat "man" sich das gegeben? Und dann immer diese Fanboys in seiner Sendung, die jeden drittklassigen Kommentar frenetisch beklatscht haben. Absurd. Habe es damals nicht begriffen und begreife es jetzt nicht. Wenn er wenigstens witzig oder wirklich geistreich gewesen wäre. Er hat nämlich gar nicht recht, sondern wirft nur immer irgendeine unangemessen laute Predigt rein, die irgendwie passt, aber meist völlig irrelevant ist.
Ich glaube, ich hätte ihn nach spätestens aus dem Fenster von seinem Friedman-Spiele-Studio geschupst ohne dass mein Puls schneller geworden wäre. Und ich schwöre, Schlingensief erträgt es auch fast nicht ("Vorhang! Vorhang!"). Ich verspreche mir hiermit selber, dass ich sofort gehe, wenn mir so jemand begeht.
Und toxikologisch? Ist Friedman drauf? Ich würde sagen ja und der "Bürgermeister der Nacht" Klinke auf jeden Fall.
Elsner reisst es auch nicht raus...es stört alles nur beim schlingensiefen...