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Ich bin Journalist und berichte über Kultur, Bildung und Ideen. Zum Beispiel über traurige Komiker, zärtliche Pornos und Ethikseminare für Frontex. Schreiben ist Denken. Und Staunen ist ein guter Anfang.
Als Redakteur arbeite ich für DIE ZEIT und ZEIT ONLINE im Hamburg-Ressort. Zuvor war ich Chefredakteur des Studierendenmagazins »Zeit Campus«. Ältere Texte von mir findet man auch auf »Spiegel Online«, in »Spex« und im »Missy Magazine«.
Studiert habe ich amerikanische Kultur, Medienkultur und Politik in Hamburg und Washington, DC, aktuell mache ich berufsbegleitend einen Master in Geschichte Europas in Hagen.
Deutschsprachige Pop-Musik ist in einem miesen Zustand. Kulturpessimisten haben zu jeder Zeit gejammert, aber das ändert nichts an dem Befund. Für einen größeren Teil der Bands diesseits der Alpen, die es ins Fernsehen, ins Radio oder in die "Neuheiten"-Playlist auf Spotify schaffen, gilt leider: Kein Hirn, keine Seele und den Arsch kann man dazu auch nicht bewegen.
Nicht nur die Schlagerharmonien, vor allem die Texte sind ein Problem. Zu große Themen, zu viele Plattitüden, zu viel gewollt und nicht gekonnt, zu viel 1:1. Neben allem, was Jan Böhmermann längst zu diesem Thema gesagt hat, gilt: Der sicherste Weg ins Verderben ist Storytelling, ein "politisches Thema", womöglich etwas aus der deutschen Geschichte.
Deshalb ist Grauer Beton von Trettmann (mit Beats von KitschKrieg) eine Offenbarung. Weil er genau diese Themen brillant meistert.
Hier also ist der Song zur Wiedervereinigung, der nicht nach Gunter Gabriel meets Die Toten Hosen (Spätwerk) klingt, dessen Video nicht nach Der große RTL-Event-Zweiteiler aussieht (und ey, nichts gegen Kettcar, es gibt schlimmere Bands, aber seien wir ehrlich).
Alle Vergleiche, die mir zu Trettmann einfallen, sind cheesy (der Clemens Meyer des Trap?), aber dass einem ein Stück deutscher Pop-Musik so die Sprache verschlug: das passierte zuletzt selten.
Quelle: Trettmann Bild: TRETTMANN EN youtube.com
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Talentierter Typ