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Der perfekte Soundtrack fürs erste Date mit Jeff Tweedy
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Jeff Tweedy ist nun endgültig in der Bob-Dylan-Liga angekommen. Auf diesem uramerikanischsten Terrain, wo ein Typ mit Bart, Hut, Akustikgitarre und Mundharmonika melancholische Geschichten erzählt. Richtig, das haben schon viele versucht, aber kaum einer kann es so gut wie Tweedy. Und kaum einer kann auf so viel Qualität zurückblicken. Der Chicagoer, der in diesem Jahr 50 wird, ist seit 30 Jahren einer der wichtigsten Singer/Songwriter des Kontinents, zunächst mit dem rauen Alt.Country-Trio Uncle Tupelo, dann im Sextett mit dem vertrackt-melodischen Pop von Wilco (hier eine ihrer fantastischen Live-Shows).
Nun also ein Solo-Akustik-Album mit elf bereits in Band-Versionen veröffentlichten Songs. „Together at Last“ ist Wilco unplugged. Vielleicht ein guter Einstieg für Neulinge, denn, so schreibt die Mittelbayerische, hier gepiqd, „während sich die Originalversionen teilweise ruppig sträuben, experimentell ausufern oder nur widerwillig ihre Schönheit preisgeben“, sind die Stücke hier auf ihre Essenz verschlankt. Tweedy singt sie wie immer leicht heiser und zerbrechlich. Treffend beschreibt es Sam Eichner: „his voice sounds the way grasping for a ledge and slipping feels“.
Wer sich auf ein erstes Date mit Tweedy einlassen mag: bitte nicht vom Äußeren abschrecken lassen. Mit Cowboyhut und Jeanshemd mag Tweedy wie ein Südstaaten-Redneck anmuten, doch seine sanften Solo-Auftritte beweisen: Er ist einer der ganz Großen.
Quelle: mittelbayerische.de mittelbayerische.de
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