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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Es gibt eine ganze Reihe von Alben, die für viel Geld gehandelt werden. Aber keins ist so rar wie das Wu-Tang-Clan-Album "Once Upon A Time In Shaolin". Kaum einer weiß, wie es klingt. Warum? Das Hip-Hop-Kollektiv hat die Platte als Einzelstück konzipiert und versteigert, quasi wie ein Gemälde. Die weitere kommerzielle Verbreitung ist bis 2103 (88 Jahre Laufzeit) verboten.
SWR2 hat die Geschichte der Platte noch einmal schön aufbereitet. Der Anlass: "Once Upon A Time In Shaolin" war 2015 vom windigen Hedgefonds-Manager und Pharma-Spekulierer Martin Shkreli für rund zwei Millionen Dollar ersteigert worden. Der musste sich aber kurz darauf wegen seiner Geschäftstätigkeiten vor Gericht verantworten und wurde verurteilt, die US-Behörden beschlagnahmten seinen Besitz, unter anderem auch das einzige Exemplar des mysteriösen Wu-Tang-Clan-Albums. Das ist jetzt erneut versteigert worden. Wer es jetzt besitzt und wie viel dafür bezahlt wurde, ist unbekannt. Die ganze Geschichte ist, wie gesagt, beim SWR2 noch einmal aufgeschrieben worden, man kann da auch das Gespräch von Moderator Max Knieriemen mit Kulturredakteur Matthias Kugler nachhören, wo alles erzählt wird.
Die Band habe festgelegt, so Matthias Kugler weiter, dass das Album bis ins Jahr 2103 nicht vervielfältigt und kommerziell genutzt werden dürfe — damit habe sie unter anderem auch gegen den Wertverlust von Musik als Kunst im Streaming-Zeitalter protestieren wollen.
Quelle: Max Knieriemen / Matthias Kugler Bild: SWR2 www.swr.de
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