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Kurator'in für: Medien und Gesellschaft Pop und Kultur Fundstücke
Alexander Matzkeit spricht und schreibt als freier Journalist über Medien, Film und Kultur. Er produziert und moderiert den Podcast "Läuft" für epd medien und Grimme Institut.
Der Film Bohemian Rhapsody ist ein merkwürdiges Phänomen. In Kritiken kam er fast überall schlecht weg, vor allem wegen seiner Erzählweise, die die Historie von Queen mit mehr Gewalt als sonst in die Biopic-Kuchenform presst. Dazu gab es gerechtfertigte Beschwerden über die Darstellung von Freddie Mercurys Sexualität und Regisseur Bryan Singer wurde nicht nur wegen seines erratischen Verhaltens vor Drehschluss gefeuert, sondern auch noch rund um den Kinostart des Films der systematischen sexuellen Gewalt gegen Minderjährige beschuldigt. Das Publikum jedoch liebte den Film. Er spielte sehr viel Geld ein und gewann vier Oscars, unter anderem für den besten Schnitt.
Für den besten Schnitt? Dabei war es doch nach diesem Tweet schon zum Meme geworden, dass der Schnitt mit das Schlechteste an Bohemian Rhapsody ist. Zu schnell, zu wirr, eindeutiges Zeichen dafür, dass die überlebenden Mitglieder von Queen nur ihre Profilneurosen ausleben wollten. Wie lächerlich ...
Wie wenig solche Außensichten oft von der Realität erahnen, zeigt das Interview mit Komponist und Bohemian-Rhapsody-Editor John Ottman im Podcast Score. Ottman erzählt, wie er überhaupt dazu kam, sowohl zu schneiden als auch zu komponieren (eine seltene Kombination) und berichtet von der anstrengenden Postproduktion des Films, die er quasi im Alleingang stemmte - ohne Regisseur und mit jeder Menge einflussreicher Stakeholder. Er geht sogar direkt auf das virale Video ein - und obwohl das Interview auch sehr viel typische Intra-Hollywood-Bauchpinselei enthält, hat man am Ende doch irgendwie Verständnis für den Oscargewinn. Ein erhellender Einblick in Hollywoods Musikwelt.
Quelle: Robert Kraft & Kenny Holmes Bild: Score: The Podcast EN score-movie.com
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