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Pop und Kultur

Bridget Jones: Neue Sichtweisen zum 20. Filmgeburtstag

christina mohr
Freie Autorin

Geboren in Frankfurt, heute wieder dort lebend und arbeitend - hauptberuflich für einen Sachbuch- und Wissenschaftsverlag, daneben als freie Autorin für Magazine wie Spex, Missy Magazine, Konkret, Die Anschläge, kaput-magazine.com, melodiva.de, culturmag.de.

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christina mohrMontag, 19.04.2021

Zum 20. Jubiläum der Verfilmung von Helen Fieldings "Bridget Jones's Diary" (die Romanvorlage erschien bereits 1996) ist es an der Zeit für eine Neubewertung. Die von Renee Zellweger verkörperte Filmfigur Bridget wurde 2001 zur Ikone der "chick flicks" (analog zu "chick lit": despektierliche Kategorisierung von romantischen Komödien o. ä.) – aber eher im ironischen Sinn. Die tollpatschige Möchtegern-Journalistin, die sich in ihren Chef (Hugh Grant als Daniel Cleaver) verguckt und in jedes nur denkbare Fettnäpfchen tritt – nein, kopfüber hineinfällt, war offenbar nur als Witzfigur denkbar, als Negativ dessen, was man selbst gern sein möchte.

Das amerikanische Magazin Bitch, dessen Mitbegründerin Andi Zeisler unlängst das Buch "We Were Feminists Once" (auf Deutsch: "Wir waren doch mal Feministinnen", Rotpunkt Verlag, Zürich, 2017) veröffentlichte, liefert nun eine neue Lesart: Bridget Jones brachte die Möglichkeit des Scheiterns prominent auf die Leinwand und ins Bücherregal. Also viel näher dran am ganz normalen Leben – nicht wie in zahllosen anderen Filmen, die märchenhafte Karriere- und Aufstiegsgeschichten erzählen, die bei Licht betrachtet viel beknackter und unglaubwürdiger sind als Bridget Jones. Natürlich möchte man im Kino Unrealistisches sehen – wie sonst hätten "Pretty Woman" oder "Der Herr der Ringe" so erfolgreich werden können. Aber zuweilen ist es so notwendig wie erfrischend, einen klassischen Kinostoff neu zu sehen. Vor einigen Jahren gelang das beispielsweise bei "Dirty Dancing": Herausgeberin Hannah Pilarczyk und Autor:innen wie Christoph Twickel und Kirsten Rießelmann gönnten dem Tanzfilm neue Interpretationen und Erkenntnisse. Das hat Bridget Jones, Schutzpatronin aller Schokoladensüchtigen auch verdient!

Bridget Jones: Neue Sichtweisen zum 20. Filmgeburtstag

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