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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Der taz-Autor Julian Weber schüttel den Kopf: ein Boykottaufruf der antiisraelischen BDS-Bewegung gegen drei Clubs in Berlin, Hamburg und Leipzig lässt ihn (und nicht nur ihn) ratlos und staunend zurück. Um was geht es? Betroffen sind der Golden Pudel Club in Hamburg, das Conne Island in Leipzig und das ://about: blank in Berlin. Wer diese Clubs nicht kennt: nicht nur geht es in allen drei sehr divers und subkulturell zu, sondern auch poltisch bewusst und, wenn man das heutzutage noch so sagen kann, links. BDS (die drei Buchstaben stehen für boycott, divestment, sanctions) wirft den Clubs vor, sich an der Unterdrückung von PalästinenserInnen zu beteiligen, deshalb sollten potentielle Besucher Angebote dieser repressiven, antipalästinensischen Orte ablehnen, sei von weiteren Besuchen abzusehen.
Das Ganze macht einmal mehr das Dilemma des ganzen Nahost-Konfliktes sichtbar, aber auch das scheinheilige Verhalten der BDS-Bewegung. Auf der einen Seite bleibt den Palästinensern wirklich nicht mehr viel an friedlichen Protestmöglichkeiten, auf der anderen Seite richtet sich der Protest einmal mehr gegen Veranstaltungen und Einrichtungen, die vielseitig und diskussionsbereit und dialogfördernd sind, gegen Orte, an denen man sich (auch) Gedanken gemacht hat, wie man etwas für die Palästinenser machen kann, ohne dabei zum Antisemiten zu werden.
Nach dem Boykott-Aufruf gegen die drei Clubs jedenfalls erhärtet sich bei mir die Vermutung, dass die BDS-Bewegung nicht wirklich weiß, was sie tut. Ein weiterer Versuch, durch Polarisieren und Ausgrenzen Aufmerksamkeit zu erringen. Weil das Thema uns aber dennoch weiterhin begleiten dürfte, gerade auch in der kulturellen Welt, möchte ich hier noch einige längere Artikel empfehlen: Resident Advisor hat ein Stück zum Thema "Boykott gegen Israel in der Clubszene", der Guardian einen so genannten "Long Read", der beschreibt, wie BDS die den Diskurs bereits verändert hat.
Quelle: Julian Weber Bild: dpa taz.de
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.... wenn man noch nicht einmal über einen Hauch an Grundlagenwissen bezüglich der völkerrechtswidrigen Politik des Staates Israel und dem gewaltfreien internationalen Kampf gegen diese israelische Apartheid-Politik verfügt, sollte man vielleicht andere Artikel empfehlen ....