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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
"Willst du gelten, mach dich selten!" – eine im Social-Media-Zeitalter überholt wirkende Weisheit. Es gibt aber Künstlerinnen und Künstler, die mit dieser Strategie sehr gut fahren, Beyoncé zum Beispiel. Beyoncé ist sehr, sehr reich, sie hat bereits 23 Grammys verliehen bekommen, alle ihre Solo-Alben landeten auf Platz Eins der US-Albumcharts, sie ist Songwriterin, Sängerin, Schauspielerin. Und doch gibt sie nur sehr selten Interviews. Warum? Vermutlich, weil zu ihr als Superstar die Aura des Geheimnisvollen, des Unnahbaren, des Abgehobenen sehr gut passt. Aber ab und zu macht sie dann doch eine Ausnahme, allerdings ist das dann kein normales Interview, sondern eine Art Performance abseits der Bühne, wie man in der Dezember-Ausgabe der britischen Vogue sehen und lesen kann. Beyoncé hat sich nicht nur vom Chefredakteur persönlich befragen lassen, sondern es gibt natürlich eine Bilderstrecke und sie selbst ist auf dem Cover zu sehen (die UK-Vogue kommt in diesem Fall mit drei verschiedenen Covern, allesamt mit Beyoncé). Die Fotos kommen von Kennedi Carter, einer 21-jährigen Fotografin, die damit jüngste Fotografin, die in der langen Geschichte der britischen Vogue eine Cover-Story machen durfte.
Das Interview, so ist zu vermuten, dürfte von Beyoncé und ihrem PR-Stab ordentlich bearbeitet und begradigt worden sein, bevor es in seiner jetzigen Form erscheint. Trotzdem stehen einige interessante Sachen drin, wie Laura Snapes für den britischen Guardian aufgeschrieben hat: Beyoncé und ihr Hang zur Perfektion, Beyoncé und ihre Arbeitswut, Beyoncé und ihr Entschluss, jetzt etwas kürzer zu treten.
Interessant auch, dass es die britische Vogue ist, die jetzt diese Cover-Story hat, nicht die US-Ausgabe – Beyoncés Mutter hatte kürzlich noch die US-Ausgabe dafür kritisiert, dass dort so wenig Schwarze Fotograf*innen zum Einsatz kommen.
Quelle: Laura Snapes Bild: Kennedi Carter / ... EN www.theguardian.com
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