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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Nach Schätzungen sind rund 80 % aller bis 1930 produzierten Stummfilme unwiederbringlich verloren. Das Zelluloid ist mit der Zeit zerfallen, es kam zu Transportschäden oder Filmstudios haben schlicht ihre Lager geräumt. Filmarchive gab es zu dieser Zeit noch nicht. Ein immenser, kultureller Verlust.
Etwas ähnliches droht aktuell auch einem Stück Internet-Kultur. Bereits 2017 hat die Firma Adobe angekündigt, ihre Multimedia-Software Flash zum Ende des Jahres 2020 einzustellen. Seit 1996 ist Flash die Grundlage unzähliger Animationen und Games im Netz. Zwar haben neue Standards wie HTML5 die Software weitgehend ersetzt, es existieren jedoch nach wie vor Tausende Artefakte im Internet, die mit dem Ende von Flash und dem zugehörigen Player unspielbar werden würden.
Jetzt könnte man sagen, na gut, so ein paar billigen Animationen und Games trauert jetzt wirklich niemand hinterher. Aber tatsächlich ist Flash ebenso die Basis vieler einflussreicher Kunstprojekte, historisch relevanter Prototypen und kultureller Durchbrüche. Die in diversen Ausstellungen vertretenen Protest-Games des Künstler Paolo Pedercini nutzen Flash – zum Beispiel sein McDonald's Videogame. Die Trans-Game-Designerin Anna Anthropy nutzt Flash für ihr autobiografisches Spiel dys4ia, das man unter anderem im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) finden kann. Gonzalo Frascas September 12 zählt zu den frühsten und einflussreichsten Beispielen eines News Games – und nutzt Flash.
Zum Glück gibt es Rettung. Wie der Blog Kotaku berichtet, steht mit der kostenlosen Software Flashpoint ein umfassendes und wachsendes Flash-Archiv zur Verfügung. Bereits mehr als 38.000 Flash-Artefakte (290 Gigabyte an Daten) lassen sich mit dem Projekt herunterladen und abspielen. Tendenz steigend. Nicht nur für Historiker eine Goldgrube!
Quelle: Zack Zwiezen Bild: BlueMaxima/Flashp... EN kotaku.com
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