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Kurator'in für: Pop und Kultur Zeit und Geschichte Fundstücke
Fabian Peltsch interessiert sich für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees. Er ist Redakteur bei Table.Media in der China-Redaktion und schreibt daneben regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, Fluter und die Welt.
Das Mantra, Musik sei "eine universelle Sprache", wird oft heruntergebetet, tatsächlich ist Musik als zeitgenössische Kunstform viel weniger global als etwa Literatur oder Malerei. Wir lassen uns heute selbstverständlich auf japanische Romane ein oder besuchen Ausstellungen afrikanischer Künstler. Bei der Popmusik der meisten "nicht-westlichen" Länder haben wir jedoch einen blinden Fleck. Kaum jemand bemüht sich, sie vermittelnd "zu übersetzen".
Das wundert ganz offenbar nicht nur mich: Die Webseite beehype.pe glaubt ebenfalls an eine "multipolare" Popkultur. Der in Polen gegründete Musikblog postet entlang einer audiovisuellen Weltkarte aktuelle Musik aus allen Ländern der Erde, und dies ohne auf alte World-Music-Klischees reinzufallen. Das Schöne ist: Die Empfehlungen stammen von Musikjournalisten und anderen Kennern der jeweiligen Szenen vor Ort, die in englischen Texten begleitend den Hintergrund der Künstler erklären. In der Kategorie "Deutschland" werden unter anderem Drangsal, Dillon und Sea Moya empfohlen - kredibile Underground -Darlings also, für die man sich nicht schämen muss.
Wenn man sich die gut gemachten und oftmals basslastigen Musikvideos aus Vietnam, Rumänien, der Ukraine oder Nigeria ansieht, fällt auf, dass sie oft eine ähnliche Ästhetik haben, die an Werbeclips und Vice-Dokus geschult ist - Internet sei Dank. Man kann das als Ausbreitung eines internationalen Hipstertums oder kapitalistische Gleichmacherei empfinden. Man könnte aber auch sagen, dass es dadurch noch nie so einfach war, Zugang zu anderen kulturellen Sphären zu bekommen. Ich finde die Seite, ihre Aufmachung plus Radiofunktion sowie das Konzept an sich großartig.
Quelle: beehype.pe beehy.pe
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