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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Wie in den Jahren zuvor, möchte ich auch in dieser Adventszeit erneut ein paar zugängliche Empfehlungen für Computerspiele abgeben – sei es zur eigenen Praxis oder als Geschenk. In Zeiten der Corona-Pandemie hat das noch einmal eine ganz besondere Bedeutung. Selbst die WHO räumt Games unter dem Hashtag #HealthyAtHome bei maßvollem Konsum einen Entspannungseffekt ein und die Branche profitiert in einigen Bereichen deutlich von dem aktuell eingeschränkten Sozialleben und Unterhaltungsangeboten. Meine Auswahl soll das insofern widerspiegeln, dass ich eher nach den kleinen Perlen suche, die das Warten auf Lockerungen in den Hygienemaßnahmen, Impfstoffe und irgendwann auch das Ende der Pandemie hoffentlich ein wenig leichter machen.
4. Advent: Among Us (PC/iOS/Android/Switch)
Okay, spätestens seit die US-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez vor mehr als 400.000 Zuschauenden auf der Streaming-Plattform Twitch ihre Mitspieler:innen gemeuchelt hat, ist Among Us wohl kein Geheimtipp mehr. Eine grundsolide Empfehlung für die Weihnachtstage bleibt das Spiel aber dennoch. Denn wenn man sich in diesem Jahr schon nicht am Familienesstisch gegenseitig das Leben schwer machen kann, dann doch zumindest auf einem virtuellen, wartungsintensiven Raumschiff. Among Us ist im Grunde genommen eine digitale Variante des beliebten Partyspiels Werwolf: Bis zu 10 Spieler:innen müssen auf einem Raumschiff verschiedene Aufgaben – Müll rausbringen, Asteroiden wegballern, Kabel verbinden – erfüllen, um einen grünen Fortschrittsbalken vollständig zu füllen. Mindestens ein:e Spieler:in ist jedoch ein Verräter und muss insgeheim den Fortschritt der restlichen Crew sabotieren – durch verschlossene Türen, technische Fehlfunktionen und Meuchelmord. Wird ein toter Körper entdeckt, treffen sich alle Spielenden zum Krisengespräch, um über den vermuteten Schuldigen zu diskutieren. Danach wird gewählt, wer aus der Luftschleuse geworfen werden soll. Eine Runde endet, wenn entweder alle Aufgaben erledigt wurden, alle Verräter enttarnt sind, die Zeit abgelaufen ist oder alle Nicht-Verräter tot am Boden liegen. Wilde Anschuldigungen, Verschwörungstheorien, emotionale Erpressung und dreiste Lügen garantiert!
Und zum Schluss noch eine Bonusempfehlung für alle, die sich zwar gerne beim gemeinsamen Spielen über das Internet anschreien, aber auf die Messerstecherei verzichten können: Auch in Spaceteam wird gemeinsam ein Raumschiff bedient, nur zieht diesmal jede:r am gleichen Strang. Das große Problem ist lediglich, dass alle Spieler:innen andere Bedienelemente vor sich auf dem Bildschirm sehen und so nicht alle angezeigten Aufgaben selbst erledigen können. Es muss also unter Zeitdruck möglichst schnell und effizient miteinander kommuniziert werden und das klingt dann mitunter so: »Omi, schnell, du musst den Fluxkompensator entflantschen! ENTFLANTSCHEN!!!« Ein großer Spaß!
Alle Empfehlungen:
1. Advent: The Longing
2. Advent: Kentucky Route Zero
3. Advent: Suzerain
4. Advent: Among Us
Quelle: Innersloth Bild: Innersloth EN www.innersloth.com
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