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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft
Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.
Blogs sind irrelevant? Der Volksverpetzer beweist seit fast zehn Jahren das Gegenteil. Was 2014 als Blog für Augsburger Politik begann, hat sich zu einer wichtigen Stimme gegen Verschwörungsideologien und Desinformation entwickelt. Statt auf nüchterne Faktenchecks setzt das Team um Gründer Thomas Laschyk auch gern mal auf reißerische Überschriften. Der Volksverpetzer erklärt das so:
Fake News gehen in Social Media viral, WEIL sie emotional sind. Dagegen mit rein sachlichen Informationen gegenhalten, ist ein ungleicher Kampf, den man als nicht geförderter Blog nur verlieren kann. Daher haben wir uns bewusst entschieden, auf Emotionen zu setzen, um Faktenchecks genau da viral gehen zu lassen, wo sie es normal schwer haben: In sozialen Medien. Wir nutzen die Methoden der Fake-Verbreiter gegen sie. Im Gegensatz zu diesen unseriösen Medien schreiben wir aber natürlich nichts, was nicht stimmt oder belegbar ist.
Mich überzeugt dieser Ansatz nur bedingt. Weder spricht mich die Emotionalität persönlich an, noch bin ich sicher, ob es eine gute Idee ist, "die Methoden der Fake-Verbreiter gegen sie" zu nutzen. Ich befürchte, dass die "viralen Faktenchecks" des Volksverpetzers hauptsächlich Menschen erreicht, die ohnehin nicht überzeugt werden müssen – und bei anderen eine stärkere Abwehrreaktion auslösen als sachliche Gegenargumente.
Trotzdem habe ich großen Respekt vor dem, was Thomas aufgebaut hat, und bin froh, dass der Volksverpetzer die deutschsprachige Blogosphäre bereichert. Umso wütender macht mich, was seit einigen Tagen auf das Team einprasselt. Am Wochenende schrieb der Volksverpetzer auf Twitter.
Morddrohungen, Shitstorms, Drohbriefe, DDoS-Attacke, koordiniertes Review-Bombing, Hackversuche – Rechtsextreme, Querdenker & andere Demokratiefeinde haben es in letzter Zeit massiv auf #Volksverpetzer abgesehen. Sie wollen uns mundtot machen – wir lassen uns nie einschüchtern!
Daraufhin hat Markus Reuter von Netzpolitik bei Thomas nachgefragt: Was ist da los bei Euch gerade? Wie geht ihr damit um, wenn beständig so viel Widerspruch, aber auch Hass kommt? Wie bewertet ihr das Agieren dieser Leute, die Euch angreifen, im Hinblick auf die Pressefreiheit?
Diese und weitere Fragen beantwortet Thomas im Interview, das ich hier empfehle. Was er sagt, teile ich uneingeschränkt – völlig unabhängig davon, ob mir die Überschriften des Volkverpetzers nun gefallen oder nicht.
Für uns ist das ganz klar ein Angriff auf unsere Meinung und unser Agieren. DDoS-Attacken gehen weit, weit über Kritik hinaus und sind ein gezielter Angriff auf die Pressefreiheit und der Versuch, uns mundtot zu machen. Hinzu kommt ja, dass die vermeintlichen Gründe, die die Attacken rechtfertigen sollen, auch nur gelogen sind. Viele sprechen davon, dass die Drohungen, das Review-Bombing und die DDoS-Attacken ja nur „Karma“ seien – für das, was wir angeblich machen würden. Dabei widersprechen wir nur Fake News und Propaganda und belegen unsere Aussagen stets. Die Fans der Leute, die uns „Cancel Culture“ vorwerfen, weil wir sachliche und belegbare Kritik veröffentlichen, schicken uns Morddrohungen und wollen unsere Website offline nehmen.
Quelle: Markus Reuter Bild: Mika Baumeister/U... netzpolitik.org
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Wer schon den Kampfbegriff "Querdenker" nutzt (ist das jetzt auch schon verboten?), der betreibt doch selbst "Propaganda".
Der Volksverpetzer hat ein sehr sehr einfaches Weltbild, das die Welt in "Gut" und "Böse" aufteilt. In unserer hyperkomplexen Realität nicht weiter ernst zu nehmen.
Und jetzt nenne mich "Rechtsextremist" ;)