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Medien und Gesellschaft

Was ist eine Zeitung?

Dirk von Gehlen
Social Media/Innovation Süddeutsche Zeitung

Macht Neues bei der SZ - mag neue Versionen, Langstrecke, die Kopie und Internet-Quatsch - Autor, Blogger, Crowdfunder

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Dirk von GehlenSamstag, 13.02.2016

Der britische Independent wird in Zukunft nicht mehr gedruckt erscheinen. Andrew Marr ordnet diese Nachricht auf persönlicher wie medienpolitischer Ebene ein – und liefert eine bedenkenswerte Definition zur Frage: Was ist eine Zeitung (abseits des Papiers)? "No, the proper answer is that a decent newspaper is a platoon of similarly minded, but not identically minded, people who argue, debate and together fashion a view of the world which is distinctive. A newspaper, properly understood, is the space between what editors and senior correspondents think, and how that space is challenged by reporters bringing in unexpected information; and the static energy all that produces."

Was ist eine Zeitung?

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Kommentare 6
  1. Peter S.
    Peter S. · vor mehr als 8 Jahre

    Wenn das Politische Spektrum schon unter den Zeitungen aufgeteilt wird, bleibt mir zu wenig Raum innerhalb einer Zeitung. Sie könnten einen echokammerfreies Medium erzeugen und diesen Vorteil gegen Filterblasen wie Facebook&Co ausspielen. Aber man ist sich zu eitel.

    PIQD und andere Kuratoren spielen bei solchem Versagen eine immer größere Rolle. Doch Paywalls verhindern auch diesen Trend.

    Hat der Leser noch eine andere Wahl, als bei 3-4 Zeitungen ein Abo zu zahlen?

    1. Gurdi (Krauti)
      Gurdi (Krauti) · vor mehr als 8 Jahre

      Frag ich mich auch manchmal.

  2. Fritz Iversen
    Fritz Iversen · vor mehr als 8 Jahre

    Ich halte diesen Gesichtspunkt schon seit einiger Zeit für zentral und für das am meisten bedrohte Erbe der alten Zeitungswelt - das funktionierende Redaktionskollektiv: "a platoon of ... people who argue, debate and together fashion a view of the world ..." Man sieht das manchmal auf alten Bildern (z.B. hier http://bit.ly/1ocmqya "Intensiver Austausch über Relevanz, statt Social Media Monitoring bis zur Selbstaufgabe aller redaktionellen Eigenimpulse"). Diskussion vor der Veröffentlichung, Widerstand und Unterstützung bei Themen und Perspektiven, rigorose Trennung von den kaufmännischen Aufgaben und Hierarchien - war das nicht ein völlig anderes Arbeiten, lag darin nicht die Legitimierung des Anspruchs auf "überregionale Bedeutung"? Vielleicht liegt sogar in diesem Teil der Zeitungsmacher-Tradition eine aussichtsreiche Zukunft - in der stärkeren Betonung, das nicht, wie in Blogs, einzelne "Schreiber" die Zeilen nach Gusto füllen, sondern dass die Artikel auf Prozessen beruhen und einen Hintergrund haben im streibar-kompetenten Kollektiv.

    1. Christoph Zensen
      Christoph Zensen · vor mehr als 8 Jahre

      Ich glaube auch, dass darin die Zukunft liegt. Aber nur wenn man es auch zeigt. Analog zur offenen Küche im Restaurant.

      Vielleicht ein Feature für write2gether?

    2. Fritz Iversen
      Fritz Iversen · vor mehr als 8 Jahre

      @Christoph Zensen Ach ja. Das ist natürlich eine Möglichkeit. Könnte man auch über G.-docs machen: Eine erste Fassung zeigen mit den Kommentaren der Chefredaktion, von Kollegen, vom Recherche-Assisstent, von einem externen Experten. In w2g wäre das zu machen und würde direkten Leser-Kontakt generieren. Außerdem behalten die Kommentare ihren Kontext, auch wenn der später geändert wurde. "Diese Minister-Beleidigung bitte anders formulieren ..." - da sieht man dann später noch, was da vorher mal zu lesen war (es sei denn der Kommentar wird vom Kommentator selbst gelöscht). Große Redaktionen haben aber ihre eigenen Systeme - ich vermute, die können sie nicht nach draußen transparent machen. Für Fachzeitschriften kann w2g aber in verschiedener Hinsicht interessant sein. Z.B. wenn man ein Stück weit in die Genese eines Aufsatzes von "Hohe Luft" hineingucken könnte - würde ich spannend finden ... (Danke für den Hinweis, dachte schon, w2g würde völlig unter allen Radarschirmen durchfliegen ;) )

  3. Christoph Zensen
    Christoph Zensen · vor fast 9 Jahre

    Man kann schon eine ziemlich persönliche Beziehung zu einer Zeitung aufbauen. Sehr traurig, wenn es dann zu Ende geht.

    Moneyquote: "It felt like journalism had suddenly become a democracy"

    Schade, dass er das nur auf die Mitarbeiter bezog. Ich würde viel darum geben, wenn man sich als Abonnent wie ein Bürger des Mediums fühlen könnte. Deswegen fordere ich auch so stark nach mehr Leserrechten. Diskussion dazu auf https://community.cora... (in english)

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