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Medien und Gesellschaft

Was ist anders? Ein unaufgeregtes Buch über den aufregenden Zustand der Welt

Magdalena Taube
Redakteurin
Zum Kurator'innen-Profil
Magdalena TaubeDienstag, 12.12.2017

Zu den angenehmen publizistischen Überraschungen in diesem Jahr zählt die aktuelle Ausgabe des Jahresring. Der Jahresring ist eigentlich ein Jahrbuch für Kunst. Doch die 64. Ausgabe, gestaltet und inhaltlich verantwortet vom Fotografen und Künstler Wolfgang Tillmans, wirft Fragen auf, die weit über den Kunstbetrieb hinausgehen. Es ist ruhiges Buch für aufregende Zeiten. Darin werden Interviews versammelt mit Sigmar Gabriel und Wolfgang Schäuble, genauso wie Texte von Carolin Emcke oder dem geschätzten piqd-Kollegen Michael Seemann, der über digitalen Tribalismus schreibt. Es geht um nichts weniger als den neu aufgeflammten Rechtspopulismus, Fake News oder Erkenntnise aus der Psycholgie. Doch Tillmans geht es nicht so sehr um eine Bestandsaufnahme als viel eher darum, zu fragen: "Was ist anders?" (so der Titel des Jahrbuchs). Und die sich daraus ergebende Anschlussfrage: Warum werden der gesellschaftliche Konsens und die Institutionen gerade jetzt angegriffen?

Was ist anders? Ein unaufgeregtes Buch über den aufregenden Zustand der Welt

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Kommentare 1
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor 7 Jahren

    Die alles entscheidende Frage, die ich mir auch unentwegt stelle. Für mich war die Finanzkrise der große Epochenbruch. Der Empörung verebbte aber rasch, die FDP gewann sogar Stimmen und wurde Teil der Regierung. Ein Teil der traurigen Wahrheit ist wohl, das Flüchtlinge sich besser eignen als Projektionsfläche für Frust und Wut, der sich aus anderen Quellen speist. Die unsichtbaren Machenschaften an den Finanzmärkten haben offensichtlich kein anhaltendes Empörungspotenzial, wie jüngst wieder die Paradise Papers zeigten. Ein weiteres Erklärungsfragment: Soziale Medien spielten damals im Mainstream noch keine Rolle. Aber genug. Bin gespannt auf die Thesen der Autorinnen und Autoren. Schade, dass keiner davon im piq erwähnt wird.

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