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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Der gepiqte Text ist zwar ein paar Wochen alt, aber er passt ganz gut zu der Debatte, die Michaela Maria Müller gerade angestoßen hat: "Roma bedeutet einfach Mensch". Es geht dabei um die Frage, ob man manche Begriffe besser nicht mehr verwenden sollte. Oder wenn, dann nur noch nahezu unkenntlich abgekürzt mit dem ersten Großbuchstaben und einem Punkt. Dahinter steht die Befürchtung, dass bestimmte Begriffe per se menschenfeindlich sind.
In dem Interview zählt der Sprachwissenschaftler Thomas Niehr ein paar Begriffe auf, die niemand ohne Anführungszeichen verwenden sollte: "Blut und Boden", "Volk und Raum" sowie "völkisch". Er hätte auch noch "Führer" nennen können. Allesamt Wörter und Slogans, die vom NS-Regime geprägt wurden und die für ihre Politik stehen. Tabu sind also dezidierte NS-Schöpfungen.
Grundsätzlich wirbt Niehr dafür, sich nicht nur einzelne Begriffe anzuschauen, sondern den Kontext zu beachten, in dem sie verwendet werden. Alles andere führe in die Irre. Er macht dies etwa an Begriffen wie "Asylant", "schwul" und "links-grün-versifft" klar.
Das Interview zeigt: Letztlich sind Begriffe nicht so eindeutig, wie es manch einer oder manch eine gerne hätte, vielmehr sind sie wandelbar, besitzen teils widersprüchliche Bedeutungsnuancen und hängen nicht zuletzt von der Motivation des Sprechenden ab. Dass eben diese Motivation oft nicht klar erkennbar ist, versteht sich wiederum von selbst. Es hilft also wenig, bestimmte Wörter am liebsten abschaffen zu wollen. Zumal sich Abkürzungen wie "Z.", "N." oder "P." problemlos zu Schimpfwörtern ummünzen lassen.
Quelle: Christoph David Piorkowski www.tagesspiegel.de
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Sehr spannendes Interview. Und die Sache mit Kontext ist aus meiner Sicht krude unterbelichtet im Diskurs.
Das Weidel die Messermänner testweise formuliert hat, die Meinung teile ich nicht. Das ist glaube ich banaler - ihre eigene Haltung und das Wissen um die Ängste und die Chauvinismen ihrer Follower haben das hervorgebracht und ich befürchte, es hat ihr genutzt.
Zu deinem piq sind mir 2 Dinge aufgefallen...
"Es hilft also wenig, alle möglichen Wörter zu verbieten."
ist eins verboten oder wird ein Verbot aktuell betrieben? Mir fällt dauernd auf, dass die Relativierer von "neuer Sprache" von Verbot und Zwang und im nächsten Moment von drohendem Totalitarismus sprechen.
"Dahinter steht die Befürchtung, dass bestimmte Begriffe per se menschenfeindlich sind."
Ist das so? Steht nicht viel mehr die Erkenntnis dahinter, dass bestimmte Begriffe bestimmte Menschen verletzen?