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Medien und Gesellschaft

Nachrichtenwerttheorie: Keine Bauanleitung für JournalistInnen!

Magdalena Taube
Redakteurin
Zum Kurator'innen-Profil
Magdalena TaubeFreitag, 25.01.2019

Wann wird aus einer simplen Information eine Nachricht? Auf welchen Grundlagen entscheiden JournalistInnen, welche Ereignisse sie ins Blatt heben oder auf die Newssite stellen? Diese Fragen, versucht die Nachrichtenwerttheorie zu beantworten. Sie kann inzwischen auf eine fast hundertjährige Geschichte zurückblicken (1922 legte Walter Lippmann in den USA die erste Studie dazu vor und prägte den Begriff news value). Medienwissenschaften, Journalismusforschung und Kommunikationstheorie kommen an dem Konzept nicht vorbei. In den 1960er Jahren wurde das Konzept durch eine Studie der norwegischen Friedensforscher Johan Galtung und Mari Holmboe Ruge auch in Europa populär. Seitdem hat der "Nachrichtenwert" eine interessante Entwicklung durchschritten: Er scheint an vielen JournalistInnen-Schulen als Bauanleitung zu dienen und nicht als eine kritische Methode, um Medienberichterstattung zu untersuchen. Das bemängelt Johan Galtung in diesem Interview. Es kann auch als ein klares Statement für einen lösungsorientierten Journalismus gelten bzw. einen Journalismus, der Filterbubbles aufplatzen lassen kann. Indem eben nicht nur über Negatives berichtet wird, sondern auch über positive Entwicklungen. Indem sich nicht nur auf die Ereignisse um "Elitepersonen" fixiert wird, sondern auch über "normale Menschen" berichtet wird. 

Nachrichtenwerttheorie: Keine Bauanleitung für JournalistInnen!

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Kommentare 1
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor fast 6 Jahre

    Mein persönlicher Favorit diese Woche. Für Nicht-Medienmenschen vermutlich etwas spröde, aber ich halte das Nachdenken über die "Algorithmen" im Kopf von Journalisten für eines der spannendsten Branchenthemen. Ich würde behaupten, diese redaktionellen "Ranking-Algorithmen" wurden und werden ähnlich intensiv manipuliert und instrumentalisiert, wie die von Facebook & Co. Während Facebook aber in den letzten zwei Jahren viele Anpassungen probiert um weniger "hackable" zu werden (mit sehr überschaubarem Erfolg, aber das ist eine andere Geschichte) herrscht im Journalismus auf inhaltlicher Ebene weiterhin verblüfffende Bräsigkeit und "Dienst nach Vorschrift". Die Reflektion über eine "Ethik der Aufmerksamkeit" ist überfällig und dieser piq ein wertvoller Beitrag dazu. Danke.

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