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Kurator'in für: Medien und Gesellschaft Kopf und Körper Flucht und Einwanderung Fundstücke Feminismen
piqd für euch die Perlen unter den Radio Features. (Bis Ende 2017 für Deutschlandfunk Kultur, inzwischen unabhängig und senderübergreifend).
Lebt und arbeitet als freie Autorin, Regisseurin und Produzentin mit Schwerpunkt künstlerisches Feature in Berlin. Hat alles mögliche an Geisteswissenschaften studiert und ist Absolventin der EBU Master School on Radio Features. Sie veröffentlichte außerdem ein erfolgloses Hip Hop Album, arbeitete sich durch bislang sieben musikalische Stilübungen von Reggae bis Death Metal, und hat trotz aller Widrigkeiten zwei wunderbare Kinder in die Welt gesetzt.
In ihrem Feature „Dekolonisiert euch!“ gehen Journalistin Hadija Haruna-Oelker und Feature-Macher Lorenz Rollhäuser an die Substanz ihres beruflichen Wirkungskreises: Sie werfen einen kritischen Blick auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seine – kaum oder unzureichend vorhandene – interne Diversifikationspolitik. Dabei sprechen sie mit weißen, älteren Männern aus den Chefetagen großer Rundfunkanstalten ebenso wie mit journalistisch tätigen People of Color.
Durch alle Etagen führt uns dabei eine Fahrstuhlansagerin. Welche Knöpfe müssen gedrückt werden, um in der Hierarchie weiter nach oben zu kommen? Oder geht es am Ende doch nur „abwärts“? Für die Journalist*innen mit Migrationsgeschichte? Oder für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk selbst?
„Dekolonisiert euch!“ wurde 2020 von der Hörerschaft des Deutschlandradios mit breiter Mehrheit zum Thema des Jahres gewählt. Dass es im selben Haus aber noch an der richtigen Strategie fehlt, das Ganze auch selbst konsequent umzusetzen, indem man es zum Beispiel verstärkt in der Besetzung leitender Funktionen im Haus sichtbar macht, wird hier schonungslos offengelegt. Es ist ein mutiger Schachzug von Rollhäuser und Haruna-Oelker, der sicher zu einigen Diskussionen in den Chefetagen führen wird, und es ist ein guter Schachzug, da ohne öffentlichen Druck wohl mit wenig Veränderung zu rechnen ist.
Entscheidungsträger entschieden sich immer für das Altbekannte, heißt es an einer Stelle im Feature: „Der große Alexander sucht sich den kleinen Alexander“, der die gleiche Sprache spreche und von dem er die Witze verstehe. Nur 6,4 % aller Chefredaktions-Posten im Öffentlich-Rechtlichen seien von Menschen mit Migrationshintergrund besetzt. Davon sei die eine Hälfte aus Nachbarländern wie Österreich, der Schweiz, Dänemark, Luxemburg oder den Niederlanden. Die andere aus EU-Staaten – 0% „sichtbare“ Migrationsgeschichte also. Dabei hat mittlerweile jeder Vierte in Deutschland einen Migrationshintergrund. Und das soll die Vielfalt der Gesellschaft abbilden? Das zumindest ist der gesetzlich vorgegebene Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Zwar gab und gibt es immer wieder vielversprechende Entwicklungen und Projekte in die richtige Richtung, wie das interkulturelle Programm „Cosmo“ des WDR, oder es werden Integrationsbeauftragte von einigen Sendern eingestellt (die nur leider, wenn es darauf ankommt, keine Macht haben, die Dinge auch tatsächlich zu ändern). Man zeigt auch gerne mal seine Offenheit, indem man auf der Webseite prominent dunkle Hautfarbe präsentiert. Aber reicht das?
Mit seinem Dornröschenschlaf hinsichtlich einer nennenswerten Entwicklung in Richtung Diversität in den Redaktionen und in leitenden Funktionen tut sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk keinen Gefallen. Es wäre gut, den Anschluss an alternative Medienkanäle, die für ein junges und diverses Publikum attraktiver sind, nicht zu verschlafen – wie den preisgekrönten Podcast Kanackische Welle von Malcolm Ohanwe. (Es bleibt auch die Frage, warum in diesem Zuge eine Sendung wie Karakaya-Talk, eine WDR-Talkshow, die gerade Menschen mit Migrationshintergrund eine Stimme gab, Mitte 2020 abgesetzt wurde – nachträglich erhielt sie sogar einen Grimme-Award.)
Journalist und Podcaster Malcolm Ohanwe bringt die Gefahren einer derartigen Verzagtheit der Rundfunkanstalten folgendermaßen auf den Punkt: „Wenn die Öffentlich-Rechtlichen wollen, dass Kinder wie ich, und Menschen, die Kinder haben werden wie ich, nicht auf die Straße gehen und sagen: ‚Ich zahl den Scheiß nicht mehr!‘ (…) Menschen, die sich sagen: ‚Ich bin nicht abgebildet!‘ – wenn die sich nicht selber abschaffen wollen, ist es super wichtig, nachhaltig für Diversität zu sorgen.“
Quelle: Hadija Haruna-Oelker und Lorenz Rollhäuser Bild: Jennifer Griffin/... www.deutschlandfunkkultur.de
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Migrationshintergrund Österreich - das ist schon lachhaft. Schade - ich dachte der ÖRR wäre schon weiter. toitoitoi