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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft
Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.
Am 3. November wird in den USA gewählt, und noch ist völlig offen, wer danach im Weißen Haus sitzt. Klar sind nur zwei Dinge: Der Ausgang der Wahl wird nicht nur die Vereinigten Staaten prägen, sondern die ganze Welt. Und wenn Donald Trump gewinnt, werden Medien maßgeblich dazu beigetragen haben.
Damit meine ich nicht nur Fox News und Trumps neuen Haussender One America News Network. Auch seriöse Redaktionen, die kein Interesse daran haben, dem wohl größten Lügner und schamlosesten Rassisten in der langen Geschichte der US-Präsidenten zu einer zweiten Amtszeit zu verhelfen, lassen sich von Trump instrumentalisieren.
Dabei wiederholen Journalistïnnen die Fehler, die sie bereits vor vier Jahren begangen haben: Sie fallen auf Trumps Provokationen herein und räumen ihm erneut Titelseiten und Sendeflächen ein, die er sich sonst für Milliarden Dollar erkaufen müsste.
Natürlich musste man 2016 berichten, was der Kandidat der Republikaner sagt. Erst recht kann man einen demokratisch gewählten Präsidenten nicht ignorieren. Die Frage ist auch nicht das Ob, sondern das Wie der Berichterstattung. James Fallows beobachtet dabei dieselben Mechanismen, die sich Trump bereits bei seinem Wahlsieg gegen Hillary Clinton zunutze machte. Er fühlt sich an den Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" erinnert:
And we’re waking up in Groundhog Day, but so far without Bill Murray’s eventual, hard-earned understanding that he could learn new skills as time went on. For Murray, those were things like playing the piano and speaking French. For the press, in these next 49 days, those can be grappling with (among other things) three of the most destructive habits in dealing with Donald Trump. For shorthand, they are the embrace of false equivalence, or both-sides-ism; the campaign-manager mentality, or horse-race-ism; and the love of spectacle, or going after the ratings and the clicks.
Fallows steht den Demokraten nah. Er schrieb früher Reden für Jimmy Carter, und aus seinen Worten spricht der sehnliche Wunsch, dass der neue US-Präsident auf den Namen Joe Biden hört. Ich stimme ihm nicht in allen Punkten zu und bin überzeugt, dass Medien über Biden genauso kritisch berichten sollten wie über Trump, wenn sie glaubwürdig bleiben wollen.
Das ändert aber nichts daran, dass Fallow mit seiner Analyse viele wichtige Dinge anspricht. Medien lechzen nach Schlagzeilen, die knallen, nach Emotionen und Kontroverse. Diese Mechanismen spielen Trump in die Hände.
"Trump has played the media like a puppet", schrieb Margaret Sullivan, die kluge Medienkolumnist der Washington Post. "We’re getting better — but history will not judge us kindly." Ich fürchte, dass sie Recht hat.
Quelle: James Fallows EN www.theatlantic.com
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both side-ism. etwas was auch bei uns oft etwas verfehlt als Grundsatz hoch gehalten wird. bzw. missverstanden als gleichen zeitanteil für jede auch abseitige Meinung
Lieber Herr Hurtz,
ich glaube, ich verstehe, was in dem von Ihnen gepiqten Artikel gemeint ist. Aber wird nicht, was eigentlich kritikwürdig ist, (sicherlich ungewollt) unterstützt, wenn man, von "Medien" spricht, die "maßgeblich dazu beigetragen haben (werden)"? "Medien" vernebelt, so meine Sorge, den Blick auf die tatsächliche Urheberschaft in jedem Einzelfall. Sind es nicht in erster Linie einzelne Autoren - leider enorm viele - nach deren Antrieb zu fragen wäre? Und vielleicht noch viel mehr nach ihrer persönlichen Befähigung im Beruf?
Etwas zu schreiben, das geeignet ist, zur Kritikfähigkeit des Publikums beizutragen, verlangt wirkliche Kenntnis zum Zusammenhang teils komplexer Sachlagen, die zu erlangen es harter Arbeit und wirklichen Interesses bedarf. Ich erwarte nicht, dass sich jede tagesaktuell eingebundene Autorin die Arbeitsweise von Sarah Kendzior zum Vorbild nimmt. Aber immerhin Heather Cox Richardson gibt mit ihren Letters of an American ein Beispiel, was auch Tag für Tag geht, wenn jemand schon meint, "Trump" zum Thema machen zu sollen.
Freundliche Grüße, jk.
Eine Nachfrage, Simon. Du schreibst:
"Ich stimme ihm nicht in allen Punkten zu und bin überzeugt, dass Medien über Biden genauso kritisch berichten sollten wie über Trump, wenn sie glaubwürdig bleiben wollen."
Heißt "genauso kritisch" bei dir:
a) gleich oft?
oder
b) nach gleichen Standards?
Das Problem ist ja gerade, dass wenn die Presse gleiche Standards anlegen würde, es im Effekt zu einer krassen — aber gerechtfertigten — optischen Imbalance der Kritik führen würde. Das ist für die journalistische Tradition und Lehre aber kaum zu verdauen. Deswegen wurde "But her Emails" monatelang hochgejazzt, um eine gleich-kritische Berichterstattung zu erzeugen.
Man bekommt diese Glaubwürdigkeit, auf die alle so scharf sind, offenbar nicht durch ehrliche Gleichbehandlung, sondern nur durch optische Gleichbehandlung.
Gute Analyse von Fallows. Hier ein paar Vorschläge, wie man es besser machen kann:
1. Horse-Race und Campain-Manager-Mentality (aka Cult of the savvy) durch #citizenagenda Journalismus ersetzen.
https://www.piqd.de/us...
2. In den USA sollten die großen Zeitungen Donald Trump als die Gefahr anerkennen, die er ist, und in einen Notfall-Modus switchen.
https://www.piqd.de/us...