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"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.
Es gab in den vergangenen Tagen in den sozialen Medien erhebliche Aufregung darum, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Comedian Dieter Nuhr als Testimonial für ihre Kampagne “DFG2020 – Für das Wissen entscheiden” ausgewählt hat.
Viele Nutzer, darunter viele Journalisten (unter anderem ich) und Wissenschaftler sowie Klimaaktivisten beschwerten sich, weil sie finden, dass Nuhr kein geeigneter Fürsprecher pro Wissenschaft sei. In den letzten Monaten fiel er immer wieder mit verharmlosenden Äußerungen in Bezug sowohl auf die Corona- als auch die Klimakrise auf. Das kann er natürlich im Rahmen seines Comedy-Programms machen, aber ist er dann ein geeigneter Fürsprecher für eine solche Wissenschaftskampagne?
Nachdem immer mehr Menschen ihre Bedenken ausgesprochen hatten (mal mehr, mal weniger schnippisch), nahm die DFG den Spot ohne weitere Erklärung von der Webseite (nicht jedoch von Twitter). Dabei gäbe es doch so viele Fragen: Wer hat Nuhr ausgewählt? Wer dachte, das sei eine gute Idee und warum? Weswegen wurde nun der Beitrag von der Webseite genommen? Warum nicht auch von Twitter? So oder so ist der ganze Vorfall schon mal ein sehr gutes Beispiel dafür wie gelungene Kommunikation nicht funktioniert.
Nuhr fand diesen Vorgang natürlich nicht gut, und äußerte sich auf seiner Facebookpage dazu. Das ist sein gutes Recht, allerdings sah er sich in einer "Mechanik eines Progroms" gegen ihn gefangen. Mit diesen völlig unpassenden Worten bediente er weiter die Eskalationmaschinerie.
Danach erfolgte der erwartbare Shitstorm in den sozialen Medien, vorwiegend Twitter, unter den Schlagworten "cancel culture, Zensur, Meinungsdikatur". In diversen Medien wurde dazu einiges geschrieben, ich finde aber den hier gepiqden Text am erhellensten.
Quelle: Moritz Hoffmann www.hellojed.de
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Nachtrag 2: Die DLG hat den Beitrag von Nuhr wieder auf die Webseite genommen.
@alle: mai thi nguyen-kim (maiLab) hat eigentlich alles nötige zu dieser posse gesagt (die ich mitbekam, als der vorhang bereits zu war, und alle fragen offen)
https://youtu.be/_R0yw...
Müssen wir uns eigentlich über all sowas immer mit so heiligem Ernst streiten. Nuhr macht Satire. Manchmal hilft auch Lächeln und etwas Ironie ....
Nachtrag: Die DFG hat inzwischen ein (aus meiner Sicht nichtssagendes) Statement angegeben. https://dfg2020.de/sta... Sie schreibt aber selbst auch folgendes: "Kritik erreichte die DFG auch von zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft über verschiedene Kanäle. Das nur so als Hinweis, weil jetzt vielfach zu lesen ist, hier sei ein Internetmob oder eine konzertierte Aktion von Aktivisten zugange gewesen.
Dieter Nuhr hat gesagt:
“Wissen bedeutet nicht, dass man sich zu 100% sicher ist, sondern dass man über genügend Fakten verfügt, um eine begründete Meinung zu haben. Weil viele Menschen beleidigt sind, wenn Wissenschaftler ihre Meinung ändern: Nein, nein! Das ist normal! Wissenschaft ist gerade, DASS sich die Meinung ändert, wenn sich die Faktenlage ändert. Wissenschaft ist nämlich keine Heilslehre, keine Religion, die absolute Wahrheiten verkündet. Und wer ständig ruft “Folgt der Wissenschaft!“ hat das offensichtlich nicht begriffen. Wissenschaft weiß nicht alles, ist aber die einzige vernünftige Wissensbasis, die wir haben. Deshalb ist sie so wichtig.”
Wer das als problematische Stellungnahme sieht, sollte Freitags Karl Poppers Bücher verbrennen, statt zur Schule zu gehen, um sie irgendwann zu verstehen, und Richard Feynman den Nobelpreis postum aberkennen, wegen diesem Video, das eigentlich dasselbe aussagt wie dasjenige von Dieter Nuhr: https://www.youtube.co....
Als Werbung für die DFG nach der Löschung des Videos empfehle ich Aktivisten kurze Zusammenfassungen aus dem 1931 erschienenen Buch “ 100 Autoren gegen Einstein” vortragen zu lassen.