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Medien und Gesellschaft

Dieter Nuhr als Testimonial für eine Wissenschaftskampagne

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerMontag, 03.08.2020

Es gab in den vergangenen Tagen in den sozialen Medien erhebliche Aufregung darum, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Comedian Dieter Nuhr als Testimonial für ihre Kampagne “DFG2020 – Für das Wissen entscheiden” ausgewählt hat.

Viele Nutzer, darunter viele Journalisten (unter anderem ich) und Wissenschaftler sowie Klimaaktivisten beschwerten sich, weil sie finden, dass Nuhr kein geeigneter Fürsprecher pro Wissenschaft sei. In den letzten Monaten fiel er immer wieder mit verharmlosenden Äußerungen in Bezug sowohl auf die Corona- als auch die Klimakrise auf. Das kann er natürlich im Rahmen seines Comedy-Programms machen, aber ist er dann ein geeigneter Fürsprecher für eine solche Wissenschaftskampagne?

Nachdem immer mehr Menschen ihre Bedenken ausgesprochen hatten (mal mehr, mal weniger schnippisch), nahm die DFG den Spot ohne weitere Erklärung von der Webseite (nicht jedoch von Twitter). Dabei gäbe es doch so viele Fragen: Wer hat Nuhr ausgewählt? Wer dachte, das sei eine gute Idee und warum? Weswegen wurde nun der Beitrag von der Webseite genommen? Warum nicht auch von Twitter? So oder so ist der ganze Vorfall schon mal ein sehr gutes Beispiel dafür wie gelungene Kommunikation nicht funktioniert.

Nuhr fand diesen Vorgang natürlich nicht gut, und äußerte sich auf seiner Facebookpage dazu. Das ist sein gutes Recht, allerdings sah er sich in einer "Mechanik eines Progroms" gegen ihn gefangen. Mit diesen völlig unpassenden Worten bediente er weiter die Eskalationmaschinerie.

Danach erfolgte der erwartbare Shitstorm in den sozialen Medien, vorwiegend Twitter, unter den Schlagworten "cancel culture, Zensur, Meinungsdikatur". In diversen Medien wurde dazu einiges geschrieben, ich finde aber den hier gepiqden Text am erhellensten.

Dieter Nuhr als Testimonial für eine Wissenschaftskampagne

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Kommentare 24
  1. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor 4 Jahren

    Nachtrag 2: Die DLG hat den Beitrag von Nuhr wieder auf die Webseite genommen.

    1. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor 4 Jahren

      "Deutsche Lorschungs Gemeinschaft" ?

    2. Andreas P.
      Andreas P. · vor 4 Jahren

      @Christoph Weigel Die brauchen offensichtlich mehr Werbung.

  2. Christoph Weigel
    Christoph Weigel · vor 4 Jahren

    @alle: mai thi nguyen-kim (maiLab) hat eigentlich alles nötige zu dieser posse gesagt (die ich mitbekam, als der vorhang bereits zu war, und alle fragen offen)
    https://youtu.be/_R0yw...

    1. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 4 Jahren

      Man hätte es einfach ignorieren sollen, aber die Twittergemeinde leidet unter einem Überschuss an Sendungsbewusstsein und an einem gleichzeitigen Mangel an Impulskontrolle.

    2. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 4 Jahren

      @Dirk Liesemer Hast Du das maiLab-Video angesehen?

    3. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 4 Jahren

      @Daniela Becker Ja, ich finde es auch gut, es ist tatsächlich viel profunder als die Einlassungen auf Twitter.

    4. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 4 Jahren

      @Dirk Liesemer Du meinst also ich und andere hätten auf Twitter keine Kritik an der Auswahl Nuhrs äußern sollen, weil nicht profund genug? Oder wir hätten uns ausführlicher und besser erklären sollen? Und wenn ja, wie?

    5. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 4 Jahren

      @Daniela Becker Das kannst Du gerne tun, es gibt auch immer wieder einzelne gute Beiträge dort, die jedoch in einem Wust an Tiraden untergehen. Du hast Deinen Standpunkt hier auf Piqd ja auch deutlich gemacht.

    6. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 4 Jahren

      @Daniela Becker Um es klar hier zu sagen: Natürlich darf man kritisch hinterfragen, ob Dieter Nuhr tatsächlich für so eine Kampagne der richtige Kabarettist ist. Und es gibt auch gute Argumente gegen ihn, aber an seinem Beitrag kann man letztlich sehr wenig aussetzen.

  3. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor 4 Jahren

    Müssen wir uns eigentlich über all sowas immer mit so heiligem Ernst streiten. Nuhr macht Satire. Manchmal hilft auch Lächeln und etwas Ironie ....

    1. Yvonne Franke
      Yvonne Franke · vor 4 Jahren

      Über den letzten Satz Deines heutigen piqs hätte der Nuhr sicher ganz gern gestritten, Thomas. :-) https://www.piqd.de/su...

    2. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 4 Jahren

      @Yvonne Franke Ja, ich würde gern mal mit ihm streiten, am besten mit einem kalten Bier ..... ; -)

    3. Yvonne Franke
      Yvonne Franke · vor 4 Jahren

      @Thomas Wahl Da bräuchte ich mindestens zwei.

    4. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 4 Jahren

      @Yvonne Franke Sicher, wenn nicht mehr .....

  4. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor 4 Jahren

    Nachtrag: Die DFG hat inzwischen ein (aus meiner Sicht nichtssagendes) Statement angegeben. https://dfg2020.de/sta... Sie schreibt aber selbst auch folgendes: "Kritik erreichte die DFG auch von zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft über verschiedene Kanäle. Das nur so als Hinweis, weil jetzt vielfach zu lesen ist, hier sei ein Internetmob oder eine konzertierte Aktion von Aktivisten zugange gewesen.

  5. Andreas P.
    Andreas P. · vor 4 Jahren

    Dieter Nuhr hat gesagt:
    “Wissen bedeutet nicht, dass man sich zu 100% sicher ist, sondern dass man über genügend Fakten verfügt, um eine begründete Meinung zu haben. Weil viele Menschen beleidigt sind, wenn Wissenschaftler ihre Meinung ändern: Nein, nein! Das ist normal! Wissenschaft ist gerade, DASS sich die Meinung ändert, wenn sich die Faktenlage ändert. Wissenschaft ist nämlich keine Heilslehre, keine Religion, die absolute Wahrheiten verkündet. Und wer ständig ruft “Folgt der Wissenschaft!“ hat das offensichtlich nicht begriffen. Wissenschaft weiß nicht alles, ist aber die einzige vernünftige Wissensbasis, die wir haben. Deshalb ist sie so wichtig.”

    Wer das als problematische Stellungnahme sieht, sollte Freitags Karl Poppers Bücher verbrennen, statt zur Schule zu gehen, um sie irgendwann zu verstehen, und Richard Feynman den Nobelpreis postum aberkennen, wegen diesem Video, das eigentlich dasselbe aussagt wie dasjenige von Dieter Nuhr: https://www.youtube.co....

    Als Werbung für die DFG nach der Löschung des Videos empfehle ich Aktivisten kurze Zusammenfassungen aus dem 1931 erschienenen Buch “ 100 Autoren gegen Einstein” vortragen zu lassen.

    1. Maximilian Rosch
      Maximilian Rosch · vor 4 Jahren

      Im gepiqden Beitrag wird für mein Empfinden differenziert dargelegt, dass gerade nicht Nuhrs Statement für die DFG sondern unter anderem seine vorherigen Einlassungen zur vermeintlichen „Wissenschafts-Religiösität“ von FFF oder die teilweise beleglose Kritik am RKI. In allen dieser Fälle räumt der Autor Nuhr ein, hier wmgl einfach unsauber gearbeitet zu haben. Kritik übt Hoffmann dann deutlich an der Reaktion Nuhrs auf die Abschaltung des Videos durch die DFG. Diese geht, wie Daniela Becker im piq bereits schreibt, nicht auf die in weiten Teilen sachliche Kritik der Wissenschaftler*innen ein, sondern bedient die „Eskalationsmaschinerie“.
      Da geht dein Kommentar für meinen Geschmack etwas am Ziel vorbei.

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 4 Jahren

      @Maximilian Rosch ja ist das selbe, wie in meiner Debatte mit Thomas...es ist Teil des Phänomens der Eskalationsmaschinen, dass die Eskalationsmaschinisten nicht andauernd eskalieren. Das ändert ggf. nichts an dem strukturellen Defekt, des immer wiederkehrenden, unnötigen, sprachlichen Eskalierens. Und das führt eben zu persönlichem Erfolg, aber nicht zu einem verantwortungsvollen Debattenbeitrag.

      Einfacher gesagt: ich kann Nuhr ja nicht dufte finden, nur weil er zwischendrin mal aufhört zu eskalieren.

    3. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 4 Jahren

      @Marcus von Jordan Aber es verlangt ja auch keiner Nuhr oder sonst wen dufte zu finden ....

    4. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 4 Jahren

      @Maximilian Rosch Das Löschen des Videos wird aber auch von Wissenschaftlern kritisiert, etwa von Armin Nassehi https://twitter.com/Ar... und von Andreas Rödder: "Denk- und Frageverbote dringen immer tiefer in die Wissenschaft vor und stellen eine ernste Bedrohung der Wissenschaftsfreiheit dar. Diese Selbst-Konformisierung der Wissenschaft gefährdet die intellektuellen Grundlagen der demokratischen Öffentlichkeit." https://www.bild.de/po... Und in diesem Fall hat doch nicht in erster Linie Nuhr an der Eskalationsmaschine gedreht, vielmehr waren doch die Reaktionen auf Twitter ursächlich für die Löschung.

    5. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

      @Dirk Liesemer Armin Nassehi hätte sich allerdings auch zuvor wegen der Wahl Nuhrs auf Twitter beklagt..

    6. Hansi Trab
      Hansi Trab · vor 4 Jahren

      @Daniela Becker Ja, aber es gibt schon einen Unterschied zwischen Kritik üben und Löschung fordern.

    7. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

      @Hansi Trab Eben. Löschung gefordert hab ich übrigens auch nicht, sondern wie viele andere diese aus meiner Sicht extrem unglückliche Wahl moniert. Weswegen der Zensurvorwurf auch nicht greift. Mit Nuhr für Wissenschaft zu werben ist wie mit einem Big Mac für gesunde Ernährung werben, meine Meinung.

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