Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Community-Kanal:

Literatur

Menschenrechte

Thomas Durgeloh Oliva

Community piqer für: Literatenfunk, Volk und Wirtschaft, Zukunft und Arbeit, Wissenschaft und Forschung, Europa

Zum User-Profil
Thomas Durgeloh OlivaDienstag, 05.09.2017

Manfred Nowak ist Professor für Internationales Recht und Menschenrechte an der Universität Wien, wo er auch ein interdisziplinäres Forschungszentrum Menschenrechte und den Vienna Master of Arts in Human Rights leitet. Er ist Gründer und Co-Direktor des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte und Autor einer Vielzahl von Büchern.

Als international anerkannter Menschenrechtsexperte berät Manfred Nowak Regierungen, Unternehmen, nichtstaatliche und internationale Organisationen in Fragen der Menschenrechte. Unter anderem war er UNO- Sonderberichterstatter über Folter und Berater der UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte.

In dem Buch „Menschenrechte. Eine Antwort auf die wachsende ökonomische Ungleichheit“ (2015) zeigt Nowak auf, dass die zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich die Umsetzung elementarer Menschenrechte verhindert. Zugleich setzt er darauf, dass die Verwirklichung der Menschenrechte ein zwingendes Argument für eine Abwendung der gegen- wärtigen Ungleichheit darstellt. Wer also für die Menschenrechte sei, könne sich der Frage einer anderen Verteilung des Reichtums nicht entziehen. Nowak referiert eine Vielzahl an Studien von Wissenschaftlern wie Thomas Piketty („Das Kapital im 21. Jahrhundert“, 2014) oder Anthony Atkinson („Inequality – What can be done?“, 2015, sowie von internationalen Organisationen wie der OECD oder der Europäischen Zentralbank, die die zunehmende Ungleichheit in der Welt belegen. Er berichtet über Anstrengungen etwa der UNDP, Ungleichheit besser sichtbar zu machen. So wurde der Human Development Index entsprechend angepasst, um aussagekräftigere Daten zu er halten. Die Euphorie über den Erfolg der Millennium Development Goals (MDGs) teilt der Experte nicht und belegt dies mit gegenteiligen Fakten.

Was ist zu tun? Nowak vertritt die These, dass der Westen nach dem Ende des Kalten Kriegs eine historische Chance verpasst hat, die Globalisierung in Richtung einer Verwirklichung universeller Menschenrechte zu lenken. Die Krisen und globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sind für ihn zu einem beträchtlichen Teil Folge dieser verfehlten Politik.

Krisen seien allerdings immer auch eine Chance, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Die universell anerkannten Menschenrechte weisen für Nowak einen Weg aus diesen Krisen. Dazu müssten die entsprechenden globalen politischen Strukturen geschaffen werden, damit die Politik wieder die Oberhoheit über die entfesselten Kräfte der globalen Märkte zurückgewinnen und den universellen Menschenrechten zum Durchbruch verhelfen könne. Nicht nur Staaten, sondern auch Unternehmen müssten, so Nowak, völkerrechtlich verbindlichen Auflagen unterworfen werden.

Denn: „Seine Schutzpflicht verletzt ein Staat, wenn er die Menschen nicht ausreichend gegen Verletzungen durch private Machtträger wie transnationale Konzerne schützt.“ (S. 160) Neue Ressourcen seien zu erschließen – Nowak folgt hier dem Vorschlag globaler Vermögenssteuern durch Atkinson, Piketty u.a., damit Staaten ihre Schutzpflichten gewährleisten können: „Aus menschenrechtlicher Sicht sind Staaten mit einer Einkommens- und Vermögensungleicheit, die mit jener vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs vergleichbar ist“, so Nowak weiter, „sogar dazu verpflichtet, konkrete Maßnahmen zur Verringerung dieser Ungleichheit zu setzen.“ (S. 167). Notwendig sei aber auch ein grundsätzliches Infragestellen unserer „derzeitigen Lebensweise und unserer globalen Wirtschaftsordnung“ (S. 169), folgert Nowak ähnlich wie Papst Benedikt in seiner Enzyklika „Laudato si“ (2015). Der Menschenrechtsexperte hebt in diesem Zusammenhang die neuen Sustainable Development Goals (SDGs), die Ende 2015 von der Staatengemeinschaft verabschiedet wurden, in denen sich Ziel 10 ausschließlich dem Zweck widmet, „die Ungleichheit innerhalb und zwischen den Staaten zu reduzieren“

Menschenrechte

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Literatur als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.