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Quelle: Cover von "Rereading East Germany", hg. von Karen Leeder
Lebt nach 20 Jahren in Berlin zur Zeit in England, wuchs in München auf, studierte dort (Stadtleben, Philologien). Das erste Buch erschien 1995 (Gedichte). Zuletzt: "Sieben Sprünge vom Rand der Welt", ein Roman zu Folgen von Zwangsmigration (Polen und Deutschland, 20. Jahrhundert, mit einer eigenen Website: www.der-siebte-Sprung.de) und ein Wander- und Denkbuch zur Insel Hiddensee ("Mein Hidddensee", bei mare 2015). Preise, Stipendien, Poetikdozenturen in Deutschland, der Schweiz, England und den USA. Verschiedene Projekte im Netz, Zusammenarbeiten mit Musikern und Künstlern (u.a.: "space poem": begehbares Gedicht für Calcutta und Hongkong). Schreibt ein Libretto und erzählt im freitext-blog der ZEIT von ihrem englischen Leben. Bücher, mehr Vita, Fotos zwischen 1995 und 2014: www.draesner.de
Jedes Mal, wenn jemand von DDR-Literatur spricht, zucke ich zusammen. Plötzlich bin ich wieder so - westdeutsch. Nicht, dass ich wüsste, was „das“ ist (nach 20 Jahren in Berlin, östlich des Alexanderplatzes). Jedes Mal, wenn jemand „ostdeutsch“ sagt, scheint er zu wissen oder nicht zu wissen, was er meint (beides zugleich, genau). Um mich herum spricht man typischerweise nicht (mehr) davon. Man vergisst es? Man hört es an der Aussprache, hie und da; meint es zu fühlen, hie und da. Jedes Mal, wenn jemand von ostdeutscher Literatur und ihrem Zugang zu Gefühlen und Pathos spricht, meine ich für Sekunden zu wissen, was gemeint ist, und wüsste gern mehr. Und jedes Mal, wenn ich anfange, darüber nachzudenken, bemerke ich: DIE WAND. Genau: ich sitze mittendrin, im deutschen Topf. Horizont: Topf.
Doch andere können ihn werfen, den Blick von außen, der mir unmöglich ist. In dem Sammelband Rereading East Germany – the Literatue and Film of the GDR – stammen 11 der 12 versammelten Stimmen nicht von Autoren mit persönlichem Lebenshintergrund in der DDR. Das Buch, herausgegeben von Karen Leeder, fragt nach den Funktionen und Möglichkeiten von Erinnerung angesichts dessen, dass es „die“ DDR nicht gab, dass kulturelles und öffentliches Gedächtnis disparaten Kräften ausgesetzt sind und in Phasen verlaufen. Erinnerungsakte werden mindestens so stark aus dem Heute gespeist wie sie vorgeben, sich dem Gestern zuzuwenden. Was bedeutet es, sich zu erinnern in Zeiten, in denen das eigene Selbstverständnis von diversen Endszenarien choreographiert und von Definitionen nach einem „Nach“ (Post-Moderne, Post-Memory, Post-Gutenberg) begleitet wird? Wobei eine globalisierte Welt erneut um Grenzen streitet.
Re-reading - wiederlesen. Prüfen. Fehler einräumen. Der Band spricht bewusst im Modus von Hypothesen. Literarische Formen, die Nicht-Roman sind, rücken in den Vordergrund. Spiegelungen der literarischen Spiegelungen „unserer“ Wirklichkeit. Deutschland, kundig auf English dabei beobachtet, wie es sich kulturell aufbereitet und präsentiert. Die Übersetzung in eine fremde Sprache gibt dem Spiegel für den deutschen Leser eine zusätzliche Brechung: sie wird gezwungen, mit in einer Nachbarsprache verankerten Werten und Kategorien auf „das Eigene“ zu blicken.
Tatsächlich: hänge am Rand des Topfes, schaue von außen hinein. Soll nochmal jemand sagen, wer lese, mache es sich bequem.
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