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*1966 in Karl-Marx-Stadt
Studium in Leipzig und Frankfurt am Main
Redakteur bei EDIT und Ostraghege
freier Autor
letzte Veröffentlichungen: Kaiseralbum (Verlagshaus Berlin), Das Modell (Edition Nautilus), Die Rückkehr der Tiere (Verlagshaus Berlin)
Einer meiner ersten Eintrage auf dieses Seite stellte die Tagebücher des Petersburger Autoren Daniil Charms vor, die in den Neunzigern in der Friedenauer Presse erschienen waren, und feierte zugleich die Weiterführung dieses wichtigen, grandiosen einzigartigen Verlages unter dem Dach von Matthes & Seitz.
Inzwischen ist einige Zeit ins Land gegangen und die Feier erweist sich als nur zu berechtigt. In der Friedenauer Presse erscheinen von Programm zu Programm Kleinodien, dass man mit dem Lesen kaum hinterherkommt und das eine oder andere auch einmal auslassen muss, weil die Lesezeit wie die Lebenszeit leider begrenzt ist.
Charms wurde 1905 in St. Petersburg geboren und er starb 1942 während der Blockade Leningrads durch die Deutsche Wehrmacht.
Er gehörte der Gruppe der Oberiuten an. Zu Lebzeiten hatte er kaum die Möglichkeit zu veröffentlichen. Einige Kinderbücher sind erschienen. Sein Stern erstrahlte im Grunde erst im Zuge der Perestroika, als seine Texte verlegt und verbreitet wurden.
„17.November, Dienstag Das was ich bisher geschrieben habe, hat ein Mensch geschrieben. Wenn Gott mein Leben verlängern sollte, werde ich mehr schreiben. Und das, was ich dann schreiben werde, wird ein anderer Mensch geschrieben haben.“ [1931]
Das schreibt Charms in seinem erwähnten Tagebuch: „Die Kunst ist ein Schrank“, welches von Peter Urban in Auswahl ins Deutsche übertragen wurde. Urban hat sich in besonderer Weise dem Werk Daniil Charms gewidmet, das aus Prosa, Gedichten und Dramen entstand. Mehrere Prosabände sind in der Friedenauer Presse erschienen und waren bald darauf vergriffen. Charms galt zumindest in meinem Umfeld als Star der Petersburger Literatur.
Es ist vielleicht schwierig, die Texte von Charms treffend zu spezifizieren. Am meisten wurde er wohl in die Nähe der absurden Literatur gerückt. Aber der Humor seiner Arbeit entspringt nur bedingt der Verzweiflung an der absurden Grundkonstellation der Welt und er ist im Grunde vielleicht sogar das Gegenteil von dem Beckettschen Humor oder dem von Ionesco. Er ist weniger konstruiert und aus einer genauen Beobachtung des Alltags gewonnen. Urban zitiert in einer Notiz Gudrun Lehmann, die Charms im Gegensatz zum Sozialistischen Realismus, zum eigentlichen Realisten erklärt, der die Verrohung der Gesellschaft dokumentiere.
Dem kann man nun wieder nach gehen, denn in der Friedenauer Presse ist unter dem Titel:
„Fälle. Und weitere Szenen und Dialoge“ eine Auswahl aus dem Werk erschienen, ergänzt um einige bislang unveröffentlichte Arbeiten.
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Es gibt auch eine einfache, aber zweisprachige Reclam-Ausgabe von "Fälle". Die Fälle sind grotest, traurig und auch wieder so tiefgründig witzig. Auch für Anfänger gut zu lesen.
Jeden Hinweis auf (und jede Werbung für) den großen Charms unterstütze ich voll und ganz. Jeder lese beliebige fünf Seiten, dann dürfte er gefangen sein.