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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Dieser Text ist von 2017. Und er beschreibt ein Problem in der englischen Sprache. Aber ich denke, dieses Problem existiert auch im Deutschen. Und es ist alles andere als veraltet.
Ich habe selbst eine Zeit lang recht viel über Sexualität und manchmal auch sexuelle Gewalt geschrieben und mir ist dabei immer wieder das gleiche Problem begegnet, das auch die Autorin dieses Textes hat: Die Sprache, die einem zur Verfügung steht, ist entweder klinisch-distanziert oder explizit (was sich schnell obszön liest). Das ist blöd, wenn es um positive Beschreibungen von Sexualität geht, aber richtig schlimm, wenn wir über sexuelle Gewalt reden wollen. "Er zwang sie zum Oralsex" ist klinisch, "er leckte sie wider Willen" ist eklig und potenziell triggernd. Man kann die Details auch weglassen und nur schreiben "er missbrauchte sie". Aber das ist so vage, dass es der Sache vielleicht nicht gerecht wird, weil es alles bedeuten kann. Und damit auch wieder fast nichts. Was tun?
Wir haben, glaubt die Autorin, eine Sprache, die diesen Beschreibungen absichtlich nicht dient. Wenn es kein Wort für einen Akt gibt, kann man ihn nicht benennen. So zementiert Sprache die Verhältnisse. Bis 2012 (!) definierte das FBI Vergewaltigung in biblischer Sprache als "the carnal knowledge of the female, forcibly and against her will". "Carnal knowledge" bezieht sich auf heterosexuellen Geschlechtsverkehr, Männer konnten in dieser Definition gar nicht vergewaltigt werden. Und sowieso galt als Vergewaltigung nur der Akt, bei dem eine Frau sich mit allen Kräften wehrte – wenn sie aus Angst stillhielt oder erstarrte, galt das als Quasi-Einverständnis.
Noch schwieriger ist es mit sexueller Gewalt, die keine Vergewaltigung ist. Erst seit 1975 gibt es in den USA den Begriff "sexuelle Belästigung". Erst seit diesem Jahr konnten Frauen diese Tat adäquat benennen. Worte machten diese Taten real. Aber kaum werden solche Worte geschaffen, werden sie auch erotisiert und verharmlost: So kommt es, dass in einem Bridget-Jones-Buch die Protagonistin darüber nachdenkt, dass sie ja gerne von ihrem Chef sexuell belästigt wird.
Ich würde gerne mehr darüber wissen, wie die deutsche Sprache sich in Bezug auf sexuelle Gewalt entwickelt hat. Für die Handlung, wenn ein Mann ohne Wissen seiner Partnerin das Kondom abzieht, gibt es bisher nur ein englisches Wort: "Stealthing". Vielleicht sind Sprachforscher:innen o. ä. unter denen, die diesen piq lesen?
Quelle: Constance Grady Bild: Javier Zarracina ... EN www.vox.com
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stealthing. eine zugegebermaßen blöde Assoziation wäre Steal / stehlen und Ding. ähem. Mit dem 'Ding stehlen' ... ?