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Kurator'in für: Fundstücke Feminismen Liebe, Sex und Wir
Natalie Mayroth is a German-Iranian author who graduated from Ludwig-Maximilian University Munich with a Master in Cultural Studies, Iranian Studies & Sociology. She works in South Asia and Germany for different publications like taz.die tageszeitung, Wochenzeitung, or VICE. In her writings, she focuses on subculture, media, women, and social issues. Natalie is a fellow of the Health Security Grant 2021/22, Development Journalism Grant by EJC with taz 2020, the International Media Fellowship by Press Club of Hannover 2019, Media Ambassadors India-Germany scholarship 2017, and China-Germany 2016.
Mittlerweile sind es viele Texte, die über den brutalen Angriff Russlands auf die Ukraine geschrieben wurden, doch dieses Interview rollt noch einmal eine andere Seite auf, die sich nicht nur mit Geschlechterrollen auseinandersetzt, die in diesem Krieg zurückgeworfen werden, sondern auch damit, darum Vergewaltigungen leider immer noch beliebt scheinen, als Mittel der Erniedrigung des 'Feindes' und durch die Scham, die sich mit sich bringt, auch problematisch in der Verarbeitung bleiben:
Sexualisierte Gewalt ist eine enorm gegenderte Dimension des Kriegs – nicht nur gegenüber Frauen. Nach 2014 gab es Berichte von Human Rights Watch, dass ukrainische Männer in Gefangenschaft kastriert worden waren. Nichtsdestotrotz erleben vor allem Mädchen und Frauen sexualisierte Gewalt, die im Krieg bewusst als Waffe eingesetzt wird, um zu terrorisieren und zu demütigen.
Es gibt bereits viele Berichte, dass Mädchen vergewaltigt wurden, manche jünger als zehn Jahre, zum Teil vor den Augen ihrer Familien. Ihre Vaginen waren zerfetzt. Da kommen immense Traumata auf uns zu. Viele Überlebende werden darüber schweigen, weil sexualisierte Gewalt noch immer schambesetzt und stigmatisiert ist. Manche Männer akzeptieren keine vergewaltigten Frauen mehr. Also behalten sie es lieber für sich.
Sagt die ukrainische Genderforscherin und Historikerin Marta Havryshko, 37, die Anfang März aus Lviv floh. Ein anderes Problem sind die Geschlechterrollen, die gestärkt werden:
Echte Männer sind an der Front, du bist kein echter Mann. Der hegemoniale Diskurs unterminiert ihre Maskulinität, wenige stellen das in Frage. Niemand fragt Frauen, warum sie nicht bei den Streitkräften sind.
Dass nicht nur Männer kämpfen, ist bekannt, es ist jedoch ein Großteil, auch da sie laut Staatsführung auch nicht fliehen dürfen im Gegensatz zu Frauen.
(Allerdings gab es vor dem Kriegsausbruch auch Bereiche, in denen Frauen gestärkt wurden, sie wurden seitdem es kriselte als Metrofahrerinnen, Tischlerinnen oder in der Kohleindustrie als Arbeitskräfte zugelassen.)
Doch das Interview umfasst noch so viel mehr Punkte, auch dass wegen des Kriegs weiterhin Widersprüche genannt werden müssen, deshalb empfehle ich am besten selbst weiterzulesen.
Quelle: Patricia Hecht interviewt Marta Havryshko Bild: Bernat Armangue/ap taz.de
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