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Mütterliebe
Piqer für Radio Features
Kurator'in für: Medien und Gesellschaft Kopf und Körper Flucht und Einwanderung Fundstücke Feminismen
piqd für euch die Perlen unter den Radio Features. (Bis Ende 2017 für Deutschlandfunk Kultur, inzwischen unabhängig und senderübergreifend).
Lebt und arbeitet als freie Autorin, Regisseurin und Produzentin mit Schwerpunkt künstlerisches Feature in Berlin. Hat alles mögliche an Geisteswissenschaften studiert und ist Absolventin der EBU Master School on Radio Features. Sie veröffentlichte außerdem ein erfolgloses Hip Hop Album, arbeitete sich durch bislang sieben musikalische Stilübungen von Reggae bis Death Metal, und hat trotz aller Widrigkeiten zwei wunderbare Kinder in die Welt gesetzt.
Im Mittelpunkt des letzten Features der Reihe „Geschlechter“ bei Deutschlandfunk Kultur steht ein ungewöhnliches Paar:
Eine lesbische Frau, die mit einer Transfrau eine Beziehung führt, ist die dann lesbisch? Und wenn dieses Paar dann auf natürlichem Weg ein Kind bekommt, weil die Transfrau eben biologisch noch ein Mann ist, ist das dann nicht eine stinknormale Hetero-Beziehung? Solche Kommentare haben Caroline und Julia selbst aus ihrem lesbischen Umfeld zu hören bekommen. Doch Julia, die Transfrau im Körper eines Mannes, die sich gegen eine Geschlechtsangleichung entschieden hat, will um keinen Preis als Vater bezeichnet werden. Sie ist Mama, Caroline ist Mami. Und Julia war es auch, die zuerst einen Kinderwunsch äußerte, als die Beziehung der beiden noch ganz frisch war.
Für die Mathematikerin ist es eine Kopfsache. Und auch Caroline lässt sich nicht beirren. Obwohl es bei ihr eine Phase gab, in der sie für ein Formular, anhand dessen man feststellen könne, ob man lesbisch sei oder nicht, dankbar gewesen wäre.
Das Feature präsentiert zwei sympathische, kluge Menschen in einer harmonischen Beziehung, und erzählt auch die Geschichte der Entdeckung ihrer Geschlechtsidentität. Mit im Boot sind auch die Eltern, die aufrichtig vom Schock des Coming Outs ihrer Sprösslinge erzählen und wie sie lernten, damit umzugehen.
Dass es der kleinen Emily mit ihren beiden liebevollen Müttern gutgeht, ist hörbar. Für Emily sind ihre zwei Mütter mit ihren körperlichen Unterschieden eine Selbstverständlichkeit. Beide vermuten aber, dass ihre Tochter später auch auf Ablehnung stoßen wird. Doch für kleine Kinder sei ja alles neu, sagt Julia. Sie hätten ganz andere Fähigkeiten als Erwachsene, Dinge, die sie nicht kennen oder verstehen, zu akzeptieren. Wenn sich alle Menschen doch diese kindliche Gabe bewahren könnten!
Das Feature ist nun noch für sechs Monate online abrufbar.
Quelle: Annika Erichsen deutschlandfunkkultur.de
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