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Liebe, Sex und Wir

Generation Unzufrieden

Judka Strittmatter
freie Journalistin und Autorin
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Judka StrittmatterSonntag, 26.06.2016

In wunderbarer Kindersendungsmanier wird hier das Dilemma der "Generation Y" (auch Generation Maybe) erklärt, welche jetzt so um die 25 ist. Ihre Eltern, die Babyboomer, fingen schon an, neue Erziehungskonzepte einzusetzen, die mit Erziehung immer weniger zu tun hatten, sondern eher mit Verbesonderung. Heraus kamen junge Menschen, die sich allesamt für einzigartig halten, jede Schwierigkeit aus dem Weg geräumt bekamen und denken, die Welt hat nur auf sie gewartet. Hat sie aber nicht. Schon gar nicht die globalisierte. Da "Anstrengung" ein Fremdwort für die Y-ler ist, schlagen sie ziemlich hart auf in ihrem Erwachsenenleben – und werden also unzufrieden. Hübsch deswegen das Ende des Textes bzw. die Moral von der Geschicht', die – Achtung, Spoiler – hier einmal vorausgenommen werden muss. Generation Y, zugehört!

1) Bleib ehrgeizig: Die Welt da draußen quillt über vor Möglichkeiten für ambitionierte Menschen, um sich zu verwirklichen und Erfolg zu haben. Die Richtung ist möglicherweise noch unklar, aber die ergibt sich von alleine. Tauch einfach irgendwo ein.

2) Hör auf zu glauben, Du seist etwas Besonderes: Fakt ist, dass du momentan nichts Besonderes bist. Du bist einer von tausenden unerfahrenen jungen Menschen, die noch nicht besonders viel geleistet haben. Du kannst etwas Besonderes werden, wenn Du über lange Zeit hart arbeitest.

3) Ignoriere den Rest: Das Gras der anderen wird Dir immer grüner vorkommen und in der Welt der Facebook-Bilder wird dir das Leben der anderen auch weiterhin so erscheinen wie prächtige Blumenwiese. In Wahrheit aber sind die anderen genauso unentschlossen, zweifelnd und frustriert wie Du. Solange Du einfach Dein Ding machst, gibt es keinen Grund, auf die anderen neidisch zu sein.

Generation Unzufrieden

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Kommentare 4
  1. Judka Strittmatter
    Judka Strittmatter · vor mehr als 8 Jahre

    hallo nils und judit, ich gestehe, ich habe den text eher wegen seiner form gewählt - ihr möget mir verzeihen. dem inhalt fehlt sicher eine gewisse tiefe, eine wahrhaftigkeit entgeht ihm meiner meinung nach nicht. absolut nicht. trotzdem danke für eure anregungen!

  2. Nils Pickert
    Nils Pickert · vor mehr als 8 Jahre

    PS: Und sich bei sonem "Die sollen sich mal nicht so haben" Text in diesem Zusammenhang ausgerechnet ne Lucy und keinen Leroy vorzunehmen, ist auch irgendwie so Hmpf!

    http://www.zeit.de/201...

  3. Judit Schweitzer
    Judit Schweitzer · vor mehr als 8 Jahre

    Danke, Judka, für diesen Text, den ich - gelinde gesagt - ziemlich furchtbar finde. Besonders Punkt 2) sollte verboten werden. Die jungen Menschen sind doch genau deshalb unglücklich, weil sie nur an ihrer Leistung gemessen werden. Ihnen wird suggeriert, dass sie nichts sind, solange sie nicht durch Leistung etwas geworden sind. Und da liegt genau die mangelnde Wertschätzung, die Unmenschlichkeit und der sichere Weg in die Unzufriedenheit. Getriebene Eltern, getriebene Kinder - auf dem fürchterlichen Weg in die konsumorientierte Leistungsgesellschaft.
    Wie sagte Janusz Korczak so schön: "Eure Kinder gehören Euch nicht, sie sind Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst"
    Wenn Menschlichkeit und Gerechtigkeit und Unterschiedlichkeit in der Leistungsgesellschaft keinen Platz haben, ist die Unzufriedenheit programmiert.
    Auch die Personalabteilungen der Unternehmen sprechen gerade von den "frechen" jungen Leuten, die meinen, sie wären etwas besseres. - Das sind sie! Sie sind besser ausgebildet und sie werden immer weniger. Wir sollten sie achten, weil wir sie brauchen werden.

  4. Nils Pickert
    Nils Pickert · vor mehr als 8 Jahre

    Liebe Judka,
    ich fand den Text eher unterkomplex. Lucy "extremen Ehrgeiz" zu attestieren und ihr dann zu raten, "ehrgeizig zu bleiben", ist mir zu kurz gegriffen. Genauso wie die ausschnitthafte Realitätsbeschreibung der GYPSYs. Wo bleibt: Romantik ist tot, Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt es nicht, statt großer Liebe nur Tinder-Date, Festanstellung kannste knicken, deinen Traumjob kriegen immer die anderen und Rente ist ein schlechter Witz?

    LG
    Nils

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