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Es gibt zwei Arten von Narzissmus, eine kennt kaum jemand
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
In dieser Ausgabe seines Newsletters erklärt Rob Henderson – der einen Doktor in Psychologie hat – eine hochinteressante Unterscheidung zwischen zwei Arten von Narzissmus, von denen eine überhaupt nicht offensichtlich und viel schwerer erkennbar ist.
Und zwar gibt es einerseits „grandiose“ Narzissten. Diese sind dominant, extravertiert, selbstbewusst, ausbeuterisch, egoistisch, wenig emotional belastet. Das entspricht dem, was die meisten vermutlich unter Narzissmus verstehen.
Grandiose Narzissten genießen es, jede Art von Aufmerksamkeit zu bekommen. Ihr positives Selbstbild ist resistent gegen Kritik. Sie halten sich immer für großartig, egal was die Leute sagen.
Andererseits gibt es aber auch „verletzliche“ Narzissten: Diese sind egozentrisch, introvertiert, defensiv, nachtragend und haben einen hohen emotionalen Leidensdruck. Psychologen bezeichnen sie manchmal als „versteckte“ oder „schüchterne“ oder „verdeckte“ Narzissten, weil sie sich nicht so selbstdarstellerisch verhalten wie die grandiosen Typen.
Im Gegensatz dazu haben verletzliche Narzissten gemischte Gefühle bei der Suche nach Aufmerksamkeit. Sie sind übermäßig begeistert von der Aussicht auf positives Feedback, reagieren aber übermäßig empfindlich auf negatives Feedback. Sie haben eine hohe Meinung von sich selbst, aber diese hohe Meinung kann durchkreuzt werden, wenn sie von der Außenwelt nicht bestätigt wird.
Beide Typen neigen zur Ausbeutung, haben eine hohe Meinung von sich selbst und sind der Meinung, dass sie eine besondere Behandlung verdienen.
Im Vergleich zu grandiosen Narzissten reagieren verletzliche Narzissten empfindlicher auf Beleidigungen, grübeln mehr über empfundene Ungerechtigkeit und berichten verstärkt von Gefühlen der Wut wenn sie nicht das erhalten, was sie ihrer Meinung nach verdient haben. Obwohl verletzliche Narzissten externes Feedback benötigen, um ihr Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten, sind sie oft unzufrieden mit dem Feedback, das sie erhalten.
Typische Selbstbeschreibungen beider Typen würden so aussehen:
Grandioser Narzissmus
- „Ich kann mich normalerweise aus allem herausreden.“
- „Bescheidenheit steht mir nicht.“
- „Ich gebe normalerweise an, wenn ich die Gelegenheit dazu habe.“
- „Meine Gefühle werden leicht durch die kränkenden Bemerkungen anderer verletzt.“
- „Wenn ich einen Raum betrete, fühle ich mich unsicher und habe das Gefühl, dass die Augen der anderen auf mich gerichtet sind.
- „Ich interpretiere die Bemerkungen anderer oft auf eine persönliche Weise."
Quelle: Rob Henderson EN www.robkhenderson.com
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