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Liebe, Sex und Wir

Empathie: Tugend oder Fluch?

Judka Strittmatter
freie Journalistin und Autorin
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Judka StrittmatterDienstag, 26.09.2017

Wie jetzt? Empathie – doch nix Gutes? Kann denn nicht einmal etwas bleiben wie es (besetzt) ist? Doch, kann es. Denn von Natur haben die Dinge zwei oder mehrere Seiten, meistens bedingen diese einander sogar. In dem anhängig diskutierten Buch wird sogar episch darüber geschrieben. Und es werden darin Fragen diskutiert, die erlaubt sein müssen: Lässt sich Empathie auch manipulativ verwenden? Kann Empathie zum Selbstverlust führen? Ist, wen man empathisch nennt, in einer Ego-Gesellschaft überlebensfähig? Betrachten wir unsere Empathie für andere als Investition? Ein paar Antworten blitzen in diesem Interview des DLF-Redakteurs Jan Drees mit dem Buchautor Fritz Breithaupt auf, für weitere Erhellung braucht es wohl das ganze Buch. So oder so darf man konstatieren: Keine Empathie ist auch keine Lösung. 

Empathie: Tugend oder Fluch?

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Kommentare 1
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor 7 Jahren

    Sehr spannende Beobachtung:
    "Daraufhin hat Angela Merkel sie in den Arm genommen, wollte sie trösten und sie hat gesagt: „Du brauchst doch jetzt nicht zu weinen, das hast Du doch so toll gemacht.“ Sie meinte: Du hast jetzt toll vor der Kamera Deine Position vertreten. Das war wahrscheinlich nicht der Grund, warum das Mädchen geweint hat. Jedenfalls wissen wir das nicht.

    Sie hat wahrscheinlich geweint, weil ihre Situation als Geflüchtete schrecklich ist. Das hat der Moderator Angela Merkel auch vorgeworfen und gesagt; „Moment mal, das haben Sie völlig falsch verstanden, Frau Kanzlerin.“ Da hat sie sich gefangen und in diesem Zusammenhang den sonderbaren Satz fallen lassen: „Wir können das nicht schaffen, dass wir alle aufnehmen.“ Dieser Satz – „das schaffen wir nicht“ – gepaart mit dem Patzer, weil sie falsche Empathie gezeigt hat, könnte vielleicht dazu geführt haben, dass Angela Merkel sich selber revidieren musste. Sie musste zeigen, dass sie nicht völlig empathieblind ist, sodass sie beides auf einmal umgedreht hat. Sie wollte nun zeigen, dass sie Empathie hatte, dass sie diese Schülerin da durchaus versteht. Und plötzlich hieß es einen Monat später: „Wir schaffen das.“

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