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Liebe, Sex und Wir

Ein offener Brief an eine Feminismuskritikerin

Jennifer Sutholt
psychologische Beraterin

Als psychologische Beraterin unterstütze ich alleinstehende Personen mit Kinderwunsch, baue ein Informationsportal für Co-Elternschaft auf und engagiere mich ehrenamtlich bei Solomütter Deutschland e.V.

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Jennifer SutholtMittwoch, 29.08.2018
Was feministische Themen angeht, rege ich mich mittlerweile ja kaum noch auf. Ich freue mich über gute Artikel und Meinungen und schüttel einfach den Kopf über die dummen Ansichten.

So beginnt Sophies Artikel und das ist ein entspannter Ansatz, manchmal platzt ihr aber der Kragen, in diesem Fall in Bezug auf einen Zeitartikel. Dieser zeigt sehr gut, wie sehr sich Frauen immer noch in Gruppen einteilen, in alte und junge Frauen, attraktive und welche, die nicht ganz so gut aussehen. In Feministinnen 50+ und die neue Generation Frauen. Die Redakteurin der Zeit redet von einem 'Wir', schließt aber nur ihre sehr kleine Gruppe der jungen, erfolgreichen und privilegierten Karrierefrauen ein.

Was Sophie besonders aufregt:

... schreiben Sie nicht über Dinge, von denen Sie keine Ahnung haben. Ich bin selbst Mutter und berufstätig. Und ich kann nur müde lächeln, wenn Sie als kinderlose Karrierefrau behaupten, sie fühlten sich „vorbereitet“ auf das, was kommen wird, wenn Sie eines Tages Kind und Beruf vereinbaren müssen. Ich freue mich auf Ihre Artikel in einigen Jahren, wenn Sie vielleicht doch Mutter geworden sind. Vorausgesetzt, Sie haben Ihre Eizellen einfrieren lassen. Denn Ihre Karriere geht ja bestimmt gerade vor, nehme ich an. Solange Sie noch so gut aussehen wie jetzt, sollten Sie das auch ausnutzen!

Es gibt aber nicht nur diese Gruppe Frauen, es gibt mehr als genug, die in typischen Frauenberufen eben nicht genauso viel wie Männer verdienen. So viele werden nicht gleichberechtigt behandelt und arbeiten nicht in einem Umfeld, in dem Frauen bevorzugt befördert werden und sich zielsicher und selbstbewusst gegen zögernde, verunsicherte Männer durchsetzen, wie es bei der Zeit laut Artikel der Fall zu sein scheint. Das ist keine flächendeckende Realität, sondern eine Ausnahme. Die große Mehrheit der Frauen wird hier vergessen. Das ist traurig und macht wütend. Spannend wird es, wenn die Zeitredakteurin einmal selber Kinder hat. Ob sie ihre Meinung beibehält?

Ein offener Brief an eine Feminismuskritikerin

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Kommentare 2
  1. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor 6 Jahren

    Guter Beitrag zur Debatte, aber eines finde ich doch noch wichtig zu erwähnen: Nicht nur Frauen verdienen in "typischen Frauenberufen" weniger, sondern auch Männer. Diese Berufe sind grundsätzlich entwertet.

    1. Jennifer Sutholt
      Jennifer Sutholt · vor 6 Jahren

      Das ist leider nur zu wahr, dabei geht es so oft um die so wichtigen Pflegeberufe. Die Einstellung wird uns irgendwann in naher Zukunft noch auf die Füße fallen.

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