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Klima und Wandel

Zehn Regionen, in denen die Klimakrise bereits existenziell ist

Dominik LennéMittwoch, 21.09.2022

Dieser piq geht über eine Oxfam-Studie, die sichtbar macht, was wir in den reichen Ländern wegen der räumlichen Entfernung nicht wahrnehmen können: die ganz konkrete Ruinierung des Lebens für ganz konkrete Menschen im globalen Süden im Verlauf der sich entwickelnden Klimakrise.

Es gab aber doch immer schon Krieg, Misswirtschaft und Hunger "da unten", nicht wahr? Aber der Unterschied zu "immer schon" ist zunehmend benennbar. Die Ursachenstruktur von Hunger ist komplex und hat sehr viel mit Ungleichheit und Struktur der Produktion zu tun. Klar ist aber, dass die Klimakrise die Allgemeinsituation verschlechtert und so die am unteren Ende in die Katastrophe abrutschen lässt. 

Oxfam identifizierte zehn Schwerpunktgebiete in sieben Regionen, die besonders heftig getroffen sind: Afghanistan, Burkina Faso, Djibouti, Guatemala, Haiti, Kenia, Madagaskar, Niger, Somalia und Zimbabwe. Dürre und andere Extremwetter-Ereignisse betreffen nicht nur afrikanische Länder, sondern auch Länder in Mittelamerika und dem Nahen Osten. Aus der Studie:

This brief focuses on how climate change acts as a threat multiplier, worsening the existing risks and vulnerabilities to hunger for already disadvantaged people, particularly women, agricultural workers, and small-scale farmers. It explores major climatic events across seven regions where people are being worst affected: Asia’s typhoons, East Africa’s drought, South Africa’s cyclones, the Sahel’s drought, Latin America's dry corridor, the Pacific sea-level rise, and water scarcity in the Euphrates and Tigris Riverbasins.
It argues that the failure to tackle the climate crisis is now perpetuating a system of reliance on a humanitarian aid system that was not designed nor resourced to respond to cyclical shocks of such scale and frequency. It warns that unless we tackle the underlying climate injustices, the situation will get much worse.
Die Probleme der ärmsten Menschen in den wenig entwickelten Ländern sind existenziell, aber die Geldmenge, mit der sie erheblich gemildert werden könnten, ist vergleichsweise gering.
Ein einziges Prozent des durchschnittlichen Jahresprofits der fossilen Energiekonzerne würde 10 Milliarden Dollar freisetzen. Damit wäre der größte Teil der Finanzierungslücke für den UN-Aufruf zur Ernährungssicherung geschlossen. (Gabriela Bucher, Generaldirektorin von Oxfam-International)

Das bezieht sich u.A. auf diese Krisenmeldung des World Food Programme, derzufolge der kombinierte Effekt heftiger paralleler Krisen und steigender Weltmarktpreise für Lebensmittel dazu führt, dass man "den Hungrigen nimmt um die Verhungernden zu ernähren."


Anmerkung

Ich spende regelmäßig an das WFP sowie an die UNFPA für Familienplanung und an UNICEF für Bildung. Das WFP geht systemisch an das Problem heran, was mich überzeugt:

Addressing the complex drivers of hunger, along with underlying inequalities, requires multiple collective measures to end the injustices that fuel the growing hunger crisis and to build more climate-resilient food systems that work for all people. 

Allerdings muss es zunehmend Mittel für die unmittelbare Katastrophenhilfe aufwenden, die dann im Resilienzbereich fehlen.

Zehn Regionen, in denen die Klimakrise bereits existenziell ist

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