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Klima und Wandel

Wet’suwet’en: Indigener Widerstand gegen eine Pipeline in Kanada schlägt Wellen

Leonie Sontheimer
Freie Journalistin
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Leonie SontheimerFreitag, 14.02.2020

Seit etwa einer Woche wurde mir in den sozialen Medien vermehrt ein Hashtag in den Feed gespült: #wetsuwetenstrong. Mit diesem und ähnlichen Hashtags drücken Klimaaktivist:innen weltweit ihre Solidarität mit den Wet’suwet’en aus, die seit 2018 gegen die Verlegung einer Gas-Pipeline durch ihr Gebiet protestieren. Letzten Donnerstag hat die kanadische Polizei damit begonnen, Blockaden der Wet’suwet’en zu räumen. Dabei sollen mindestens 28 Menschen verhaftet worden sein.
In Kanada ist das Thema omnipräsent. Der Protest ist zu einer nationalen Bewegung angewachsen. In den deutschen Medien habe ich bisher nur einen Beitrag gefunden: Den von Zett, dem Online-Magazin des Zeitverlags für eine junge Zielgruppe.

Darin beschreibt die Autorin Tessa Högele sehr differenziert, wer gegen was protestiert:

Unter der indigenen Bevölkerung ist das Projekt umstritten. Zwanzig sogenannte band councils, gewählte Vertretungen der indigenen Bevölkerung, unterstützen das Projekt. Unter ihnen ist auch die gewählte Vertretung der Wet’suwet’en. Teile der indigenen Bevölkerung verneinen allerdings, dass die gewählten Vertretungen das Recht haben, dies zu entscheiden. Sie kritisieren, dass die Kolonialist*innen des 19. Jahrhunderts ihnen das System der band councils aufgedrückt hätten.

Inzwischen ist der Protest gewachsen. Andere Gruppen haben den Schienenverkehr im Osten Kanadas gestört. Darüber schreibt unter anderen der Guardian ausführlicher. In dem Guardian-Beitrag steht auch, dass Premierminister Trudeau zunehmend unter Druck steht:

“Trudeau has gone to the United Nations to shed tears about the history of Canada’s relationship with indigenous people,” said Tait. “And on the other hand, he’s essentially authorizing the use of force against our unarmed people for upholding our rights.”

Ich werde die Proteste weiter verfolgen und ggf. wieder hier berichten. Ein spannender Aspekt, der mir in den sozialen Medien besonders aufgefallen ist: Der Protest ist sehr weiblich geprägt. Einen Artikel, der sich darauf bezieht, suche ich noch. Vielleicht findet ihr ihn vor mir?

Wet’suwet’en: Indigener Widerstand gegen eine Pipeline in Kanada schlägt Wellen

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als 4 Jahre

    gut davon zu hören.
    Das Problem mit den durch die Kolonialisierung errichteten (um es allgemein zu formulieren) stammesvertretungen ist nicht neu.
    Die "Weißen" taten dies zt nicht aus ihrer üblichen Diskriminierungsattitüde - sondern auch weil sie sich keine nach westlichen Vorbild gestaltete hierarchische Volksvertretung vorstellen konnten.
    Allerdings stellt sich mir konkret die frage wer denn diese Band councils gewählt hat; sollten sie auch durch die jetzt protestierenden gewählt worden sein, erinnert es mich ein klein wenig an die ähnlich klingenden Probleme wie bei uns mit Stuttgart 21 zb.

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