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Klima und Wandel

Solare Fernwärme - ein Lösungsansatz für den Gebäudebereich

Dominik LennéSonntag, 19.04.2020

In Ludwigsburg-Kornwestheim wird gerade eine sehr große solare Fernwärmeanlage in Betrieb genommen. Ihre 1088 solarthermische Kollektoren bringen es auf eine Fläche von 1,5 ha  (Quelle). 

Die Anlage speist ihre Wärme in das Fernwärmenetz der Stadt ein und vermindert direkt deren fossile Emissionen. Die Wärme reicht für 300 Haushalte bei momentanem Verbrauchsstandard. 

Um tagsüber gewonnene Überschüsse abends und nachts verwenden zu können, wird sie um einen Wärmespeicher mit 2000 m³ Wasser ergänzt werden. 

Im sonnigen Dänemark gibt es schon länger größere derartige Anlagen, die die Wärme nicht nur über Nacht, sondern über ein halbes Jahr speichern. So bekommt das Küstenstädtchen Marstal (ca. 2100 Einwohner) auf der Insel Ærø seine Wärme zu 100 % aus regenerativen Quellen: etwas über 50 % aus einer Solarthermieanlage von 3,3 ha Größe, der Rest weitgehend aus Holzschnitzeln. Die Besonderheit besteht in der saisonalen Wärmespeicherung. Riesige isolierte Erdbecken-Wärmespeicher liefern im Winter die im Sommer gesammelte Wärme mit geringen Verlusten. (Quelle)

Beide Anlage wurden mit Hilfe beträchtlicher staatlicher - bzw. EU - Förderung errichtet. 

Anmerkung: 

Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass er auch dann zuverlässig Wärme liefert, wenn es zu wenig Wind- und Solarstrom gibt. Die Speicherung von Strom im großen Maßstab, die ja bekanntlich problematisch ist, wird durch die von Wärme ersetzt. Der Flächenverbrauch ist hoch, ca. 15 m² pro Nase - aber das trifft auf sämtliche regenerativen Energien zu. Dieses lässt sich nur durch radikale Wärmeisolation vermeiden - Passivhaus oder extremer Niedrigenergiestandard für den größeren Teil aller Häuser. Die Speicherkosten für die Wärme sind nach meinem Wissen tolerabel niedrig.

300 Haushalte, 2000 Einwohner - das ist sehr wenig, das ist immer noch der Maßstab eines Pilotprojektes. Aber das traf auf die Photovoltaik auch einmal zu. 

Solare Fernwärme - ein Lösungsansatz für den Gebäudebereich

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