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Klima und Wandel

Mehr Digitalisierung - weniger CO2?

Gabriele Feile
Ich selbst. Botschafterin & Brückenbauerin.

...die mit dem Schmetterling.
Meine Intention: Ziemlich weite Blickwinkel beisteuern, meistens aus der Luft.
Meine Mission: Brücken bauen zur #Schmetterlingsfrequenz
https://schmetterlingsfrequenz.eu/
Mein Buch: https://gabrielefeile.de/buch/

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Gabriele FeileSonntag, 04.04.2021

Im Gespräch mit Alexandra Endres (hier bei piqd: https://www.piqd.de/users/alexandra.endres) macht der Transformationsforcher Tilman Santarius Hoffnung: Dank der Pandemie, die zu mehr Digitalisierung und damit zu weniger (Geschäfts-)Reisen führt, könnten weltweit große Mengen an CO2 eingespart werden.


Der Forscher hofft, dass wir erkennen, dass

...wir unser Leben aufgrund der Erfahrungen, die wir gegenwärtig in der Pandemie machen, künftig viel schlauer organisieren könnten.

(...)

Wenn es uns gelänge, unser Leben auch künftig radikal lokal zu gestalten – nur eben mit erfüllenden zwischenmenschlichen Begegnungen statt auf sozialer Distanz –, dann wäre für Umwelt und Gesellschaft sehr viel gewonnen.


Die Befürchtung, dass durch die intensive Nutzung von digitalen Lösungen der Energieverbrauch exrem steigt, ist unbegründet, so Santarius. So spart ein Zoom-Call zum Beispiel 90 % der Treibhausgase einer Bahnfahrt.


Das Streamen eines Filmes hingegen, benötigt ungleich viel Energie, abhängig von der Art des Endgerätes, der Größe des Bildschirmes und der Qualität (also Full-HD oder 8k). Hier gibt es noch enormes Einsparpotenzial.


Apropos Endgeräte:

Um ein beliebiges Elektrogerät herzustellen, braucht man jedes Jahr vier Prozent mehr Energie. Fast in allen anderen Branchen arbeiten die Fabriken immer energieeffizienter. Nur in der Hardwareproduktion ist das nicht so, weil die Geräte stetig größer und leistungsfähiger werden. Umso wichtiger wäre es, dass wir die Digitalisierung nicht nur dazu nutzen, um technisch immer weiter aufzurüsten. Sondern für soziale Innovationen.


Ohne es vielleicht bewusst zu wissen, schlägt Santarius sogar den Bogen zum "New Work Konzept" von Frithjof Bergmann, also dem Original. Er hat bereits in den 1970er von der so genannten HTEP (High Tech Eigenproduktion) gesprochen, mit welcher Menschen in so genannten Zentren für Neue Arbeit die Gegenstände des täglichen Bedarfes selbst herstellen können - mit Hilfe von 3D-Druckern ist das heute möglich.


Lange Lieferketten fielen dadurch weg, was eine enorme Energieeinsparung zur Folge hätte. Ich wage sogar davon zu träumen, dass der Konsum dadurch wesentlich bewusster würde und Menschen nicht mehr "Lagerhäuser" voller Gegenstände horteten, die sie während ihres Lebenszyklus nur wenige Minuten nutzten (siehe Bohrmaschine u.ä.).

Mehr Digitalisierung - weniger CO2?

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Kommentare 2
  1. Nick Reimer
    Nick Reimer · vor mehr als 3 Jahre

    Ich befürchte genau das Gegenteil: Eine Studie warnt gerade davor, dass allein die Kryptowährungen 2024 so viel Energie verbrauchen wie ganz Italien (https://www.nature.com...). Videos aus dem Netz zu streamen, verursachen heute schon so viel CO₂ wie Spanien (https://www.freitag.de...). Wir laufen Gefahr, uns die Taschen vollzulügen. Das Motto hier: Zoomkonferenzen gestatten uns, unser schönes altes Leben ohne tiefgreifende Einschränkungen weiter leben zu können.

    1. Gabriele Feile
      Gabriele Feile · vor mehr als 3 Jahre · bearbeitet vor mehr als 3 Jahre

      Danke für diesen Blickwinkel. Ja, das mit dem Streamen erwähnt Santarius auch, ich habe das auch im Empfehlungstext geschrieben. Zoomen und Konsorten scheinen aber nicht in diese Kategorie zu fallen sondern produzieren tatsächlich weniger CO2. Das Thema Kryptowährungen wird uns bestimmt noch eine Weile beschäftigen, in mehreren Dimensionen. Mir ist erst seit kurzem (u.a. dank piqd) klar, was diese für einen massiven Energieverbrauch haben. Angesichts dessen, dass mit ihnen teilweise viel Geld verdient wird ohne wirklich Wert zu schöpfen und viele mitverdienen wollen, braucht es dort ganz bestimmt ganz bald klare Grenzen.

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