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Klima und Wandel

Ist mehr Kapitalismus die Lösung für die Klimakrise? Das behauptet ein MIT-Ökonom.

Moritz Orendt

Gründer von Blogbox, Content Captain und Atlas der Selbstständigkeit. Freelancer. Online Marketing, digitale Produktentwicklung.

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Moritz OrendtDonnerstag, 03.09.2020

Im neu auf Deutsch erschienenen Buch "Mehr aus weniger" möchte Andrew McAfee zeigen, dass der Materialverbrauch mit steigendem Wohlstand in den letzten 40 Jahren in der USA gesunken ist.

Er schließt daraus, dass wir einfach weiter so machen müssen wie bisher, dabei das BIP weiter steigern müssen (am besten noch schneller) und damit das Klima retten, weil dann der Materialverbrauch weiter sinkt.

Die USA sollen als das Modell herhalten, an dem die Welt genesen kann.

Das ist aber alles Bull****, legt Jason Hickel dar. Die USA haben einfach ihren Materialverbrauch importiert. Die schmutzigen Arbeitsschritte liegen halt im Ausland. Auf die Welt gesehen steigt sogar Materialverbrauch / GDP. Also nix mit Dematerialisierung.

Ist mehr Kapitalismus die Lösung für die Klimakrise? Das behauptet ein MIT-Ökonom.

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Kommentare 8
  1. Andreas P.
    Andreas P. · vor 4 Jahren

    Relativ zu allen kollektivistischen Versuchen, insbesondere dem Sozialismus führt der Kapitalismus zu weniger Einsatz von Ressourcen pro Wohlstandszuwachs. Ein nicht freiheitliches System hätte um den derzeitigen Wohlstand zu verursachen um Größenordnungen mehr Ressourcen eingesetzt und die Umwelt mehr geschädigt. Wenn die Alternative nicht zurück in die Steinzeit sein soll, ist eher die Kritik bullshit.
    Freiheit und Kapitalismus haben einen besseren Lebensstandard für mehr Menschen verursacht und mehr Probleme der Menschheit (Kindersterblichkeit, kurze Lebenserwartung, etc.) gelöst als jedes andere Konzept. Wenn es ein großes Problem der Menschheit gibt, würde ich auf Freiheit, Kapitalismus und weniger Staat setzen um es zu lösen.

    1. Moritz Orendt
      Moritz Orendt · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

      Hast du den verpiqten Tweet gelesen?

      Ich kopiere dir mal Ausschnitte hier rein:

      "McAfee's claims about dematerialization hinge on this graph. But, astonishingly, he doesn't account for the material impact of extraction & production that has been offshored since 1980. A lazy omission? Or a clever accounting trick?

      What happens when we *do* account for the footprint of imports? We see that the US economy is not dematerializing at all. In fact, it has been getting *more* materially intensive. Here is a graph of real GDP and total raw material consumption in the US since 1990.

      This data comes from the UN. It is easily available online. McAfee knows it exists. He also knows that RMC is the dominant measure that ecological economists use when assessing the question of decoupling. It is everywhere in the literature. Why does he ignore it?"

      Für die zugehörigen Graphen musst du dann doch auf den piq klicken.

    2. Leon Leuser
      Leon Leuser · vor 4 Jahren

      @Moritz Orendt Ich glaube, dass es auch weniger eine Frage des Kapitalismus ist, wie die Überschrift des piq suggeriert. Ich denke eine nicht wachsende Marktwirtschaft ist definitiv denkbar. Denn darum geht es am Ende, um die Steigerung des BIP, mit der wir laut McAfee einfach weiter machen können. Dass dies mindestens zweifelhaft ist, ist spätestens nach drei größeren Review-Studien (incl. einer von Jason Hickel) aus dem letzten Jahr klar.

    3. Moritz Orendt
      Moritz Orendt · vor 4 Jahren

      @Leon Leuser Stimmt, du hast recht. Da habe ich unsauber formuliert.

    4. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

      @Leon Leuser Das BIP zeigt ja nur das zahlenmäßige Wachstum. Das dahinter bisher immer auch wachsender Verbrauch an Rohstoffen stand, besagt doch noch lange nicht, das ein BIP-Wachstum nicht davon entkoppelt werden kann oder muß. Es besagt noch nicht mal, das eine Senkung des BIPˋs zu weniger Verbrauch führt. Wenn ich Ressourcenverbrauch durch Recycling oder Reparaturen senke, kann das BIP durchaus weiter steigen. Auch die Renaturierung o.ä. kostet BIP-Steigernde Arbeit .... Aus meiner Sicht geht es nicht um eine Senkung des BIP sondern um eine Senkung des Ressourcenverbrauch. Letzteres erfordert durchaus Anstrengungen und damit ein steigendes BIP, wenn wir nicht Verelenden wollen.

    5. Leon Leuser
      Leon Leuser · vor 4 Jahren

      @Thomas Wahl Da hast du prinzipiell recht. Es geht natürlich nicht um bip sondern die Umweltauswirkungen und den rohstoffverbrauch. Auch ich würde mich freuen, wenn dein Szenario klappen würde. Nur mit Sicherheit diese Vorhersagen zu treffen halte ich für Quatsch. Kann genauso sein, dass es nicht klappt ( und aus bestimmten Gründen halte ich das leider für wahrscheinlicher). So sind die Recyclingraten von denen du sprichst halt weit jenseits allem was wir bisher gesehen haben. Außerdem wird das recycling physikalisch immer Grenzen haben. Wenn das Recycling bei 100% wäre, dann brauche ich ceteris paribus neues Kapital und damit Ressourcen um neues BIP zu erzeugen. Wenn man davon ausgeht, dass das bestehende Kapital bereits eben voll eingesetzt ist. Auch Dienstleistungen brauchen in dem Sinne Kapital: der computer und weiter ausstattung für büroangestellte, ganz zu schweigen von den gütern die diese sich wiederum von ihrem Lohn kaufen... Etc
      Am ehesten sehe ich die Entkopplung noch bzgl THG-Emissionen realistisch möglich (insb durch die erneuerbaren). Nur leider sind diese Tendenzen bisher weit weit ab von einer Entwicklung die wir auch nur für einen 2 Grad Pfad bräuchten. Ganz zu schweigen von den entstehenden rohstoffbedarfen und der dadurch entstehenden Verlagerung des Umweltproblems.

    6. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

      @Leon Leuser Letztendlich ist alles eine Energiefrage. Mit modernen AtomkraftWerken sollte das gehen. Aber natürlich nicht sofort und nicht zu 100%.

      Und Abschalten würde auch zu Katastrophen führen. Zumal nur wenige Nationen mitmachen. Ich würde mich auf den Temperaturanstieg schon mal vorbereiten .... Der Umbau unserer Infrastrukturen, der Ausbau der Dienstleistung für Gesundheit, Landwirtschaft und Bildung sollte mehr als genug Kapital absorbieren können. Wenn es verläßlicheInstitutionen und Rahmenbedingungen gäbe. Kapital ist eigentlich nicht wirklich knapp. Nur scheu ....

  2. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor 4 Jahren

    Erstaunlich, wie schlechte Wissenschaft immer wieder an die Oberfläche sprudelt wie die Blasen aus einem Sumpf.

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