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Klima und Wandel

Die Tücken des "Geoengineering" im Kampf gegen den Klimawandel

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerMontag, 03.09.2018

"Geoengineering" sei der falsche Begriff, findet Professor Ulf Riebesell: Ein Ingenieur versuche im besten Fall genau voraus zu berechnen, welches Endergebnis eine Maßnahme bewirkt. Das ist aber beim "Geoengineering" nicht so "und das wird auch nie so sein", sagt der Forscher vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel:

"Wenn man an irgendeiner Schraube dreht im Erdsystem, wird es immer komplizierte Rückkopplungen geben, die man nicht im Einzelnen vorhersagen kann. Das sehen wir ja alleine, wenn wir versuchen, nachzuvollziehen, wie sich das Klima ändern wird. Da sind so viele komplizierte Rückkopplungsmechanismen, wir verstehen es nicht."

Es stellt sich deshalb die Frage: Kann "Geoengineering" im Kampf gegen den Klimawandel überhaupt hilfreich sein? Es geht um künstliche, groß angelegte Eingriffe in den Strahlehaushalt der Erde oder das Vermögen, die Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre wieder zu verringern: Aufforstungsprogramme, "Düngprogramme" im Meer. Ein viel diskutierter Plan ist auch, Wüsten aufzuforsten und so Treibhausgase aus der Atmosphäre in den Bäumen zu binden.

Zwar stehen fast alle Länder dem Geoengineering ablehnend gegenüber, aber eben nur fast. Vor allem die USA zeigen Interesse daran. Auch auf UN-Klimakonferenzen werden solche Maßnahmen zunehmend diskutiert. Die Bundesregierung hat deshalb einen Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht, der zumindest maritimes Geoengineering regeln soll.

Offenbar aber nicht, um selbst "Geoengineering" betreiben zu wollen, sondern um seine Folgen künftig bewerten zu können: "Geoengineering" sorgt in dem einen Teil der Welt für klimatische Vorteile, um im anderen Teil verheerende Begleiterscheinungen mit sich zu bringen. Weshalb der Hintergrund im Deutschlandfunk auch zu dem Schluss kommt, dass sich "Geoengineering" in der internationalen Klimadiplomatie niemals durchsetzen wird.

Die Tücken des "Geoengineering" im Kampf gegen den Klimawandel

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