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Produzentin des Plastisphere Podcast und Wissenschaftsredakteurin, zuvor freie Journalistin u.a. bei RiffReporter und im Deutschlandfunk
Es muss eine Riesenparty gewesen sein, die da 1890 im Berliner Rathaus abging. Die Deutsche Chemische Gesellschaft hatte zum "Benzolfest" in den großen Saal geladen, um das 25-jährige Jubiläum der Benzoltheorie als Grundstein der organischen Chemie zu feiern.
Auf diesem Wissen wuchs über die Jahre ein ganzer "Benzolbaum", wie er auf historischen Abbildungen zu sehen ist. Zweig für Zweig ebneten neue Stoffe den Weg in die moderne Welt. Was die farbenfrohen Grafiken nicht abbildeten: Die Früchte der neuen Chemie hatten eine faule Seite. Und dass manche von ihnen eines Tages in die tiefsten Schluchten der Meere und das Innerste des menschlichen Körper vordringen würden, ahnte zunächst vermutlich niemand.
Die Umweltsoziologin Rebecca Altman hat die Geschichte des "Benzolbaums" 2017 für den Atlantic recherchiert. Ihre Spurensuche zu seinen Wurzeln und Auswüchsen führt auch nach Deutschland.
Noch vor dem Benzolfest wurde hier 1881 erstmals ein Stoff hergestellt, der zu den polychlorierten Biphenylen gehört. Später wurde die Chemikaliengruppe unter dem Kürzel "PCB" bekannt und über Jahrzehnte zur Herstellung von Farben, elektrischen Geräten, Kunststoffen, Bodenbelägen und sogar in Spülmitteln eingesetzt.
PCBs gelten heute als krebserregend und können auf den Hormonhaushalt des Körpers einwirken. Nachdem sie in einigen Ländern bereits in den 1970er Jahren verboten wurden, geschah das international erst 2001 im Rahmen der Stockholm-Konvention. Doch die rund eine Million Tonnen, die bis dahin produziert worden war, ließ sich nicht mehr stoppen und hat bis heute Folgen. Als persistente organische Schadstoffe sind PCBs nur schwer abbaubar und finden sich sowohl in den Tiefsee-Tieren des Mariannengraben wie im menschlichen Körper.
Die deutschen Chemiker des 19. Jahrhunderts feierten den Beginn einer Chemie, die Großteile dessen, was heute als Fortschritt gilt, erst möglich machte. Dank fossiler Abfallprodukte wie dem Steinkohleteer war das auch noch günstig. Doch 130 Jahre nach dem Benzolfest ist klar, dass die neue Chemie einen Preis hatte. Ein Cocktail problematischer Chemikalien verteilte sich um die Welt. Nach der Party kam der Kater. Aspirin ist übrigens auch so ein Produkt vom Benzolbaum.
Quelle: Rebecca Altman Bild: Piqd EN theatlantic.com
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