Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Klima und Wandel

38 Billionen Dollar an Wirtschaftsschäden "locked in"

René Walter
Grafik-Designer, Blogger, Memetiker | goodinternet.substack.com

Irgendwas mit Medien seit 1996, Typograph, Grafiker, Blogger. Ask me anything.

Zum Kurator'innen-Profil
René WalterFreitag, 10.05.2024

Ein neues Paper von Forschern am Potsdam Institute for Climate Impact Research hat ausgerechnet, wie hoch sich die wirtschaftlichen Schäden durch die Erderwärmung bis zum Jahr 2050 belaufen, die durch vereinbarte Emissionsziele bereits heute "locked in" sind, also sicher auf Gesellschaften weltweit in den nächsten 26 Jahren zukommen werden. 

Die Summe beläuft sich auf stattliche 19% der Weltwirtschaft beziehungsweise 38 Billionen US-Dollar. Das ist eine 38 mit 12 Nullen, 38.000 Milliarden, oder 38 Millionen Millionen -- so sieht die Zahl aus, in bold:

38.000.000.000.000 Dollar.

Die Berechnungen sind laut Berichten eher konservativ angelegt und beinhalten hauptsächlich Schäden durch Erwärmung, erhöhten Niederschlag und Temperaturschwankungen, während Wetterextreme wie Stürme oder Waldbrände schwerer statistisch zu modellieren sind. Die Berechnungen berücksichtigen ebenfalls Adaptionen an Extremwetter durch Staaten und Unternehmen, wobei sicher ist, dass ärmere Nationen weniger Adaptionsleistung aufbringen werden können. Am stärksten betroffen bei der projizierten Wertvernichtung sind Afrika und Süd-Asien, die Effekte werden sich allerdings global auf alle Wirtschaftsleistungen aller Länder auswirken: Wir stehen vor einer langfristigen, klimawandelbedingten Rezession der gesamten Weltwirtschaft. 

Die projizierten Schäden übertreffen laut Studie bereits jetzt die Investitionen, die nötig wären, um die Erderwärmung auf maximal 2°C zu begrenzen, wie vom (juristisch nicht verbindlichen) Pariser Abkommen vorgesehen -- und die prognostizierten Schäden fallen noch einmal 50% höher aus, wenn man "further climatic components" mit einbezieht. Das ist die Welt, die wir unseren Kindern hinterlassen -- soziale Verwerfungen und politische Konflikte nicht mitgerechnet. 

Vor zehn Jahren fand eine Untersuchung heraus, dass sich die externen Kosten sämtlicher Industriezweige auf sagenhafte 7,3 Billionen Dollar pro Jahr belaufen (eine 7 mit 12 Nullen) -- und dass keiner der Sektoren profitabel wäre, würde man diese Kosten von Treibhausgas-Emissionen oder Wasser-, Luft- und Landverschmutzung einpreisen. Gleichzeitig ergehen sich dieselben Kräfte, die hier wohlwissentlich die gesamte Welt (nicht nur wirtschaftlich) an die Wand fahren in einer Desinformationskampagne um selbst noch die spätesten, notwendigsten Adaptionsinitiativen zu verhindern.

Aber zum Glück haben wir Wirtschaftsparteien wie die Union und die FDP und jede Menge Experten in Bundestag und -rat und all den Gremien, die frühzeitig und ausreichend vor den exzessiven Wirtschaftsschäden durch den Klimawandel gewarnt, entsprechende Gesetze erlassen, wirtschaftliche Anreize für erneuerbare Energien geschaffen und Vorsorge getroffen haben. /Sarcasm off

38 Billionen Dollar an Wirtschaftsschäden "locked in"

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Kommentare 4
  1. Stefan Jessenberger
    Stefan Jessenberger · vor 2 Monaten

    Ich würde Euch darum bitten, in Zukunft nicht mehr von Erderwärmung zu schreiben. Das ist für viele Menschen eher eine schöne Aussicht. Warm wie im Süden. ....
    Bitte schreibt statt dessen, von dem, was auf uns zu kommt. Eine Erdüberhitzung.
    Danke!

  2. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor 3 Monaten

    Zur Klärung: "planetary warming will result in an income reduction of 19% globally by mid-century, compared to a global economy without climate change."
    Du hast es korrekt geschrieben, aber teilweise entsteht in der Media-Sphäre der Eindruck, es ginge um Rückgänge bezogen auf die heutige Wirtschaftsleistung.

    Das Problem ist, dass der größere Teil dieser Schäden im globalen Süden entsteht und der Norden sagt: "Mir doch egal."

  3. Franz Kaspar
    Franz Kaspar · vor 3 Monaten

    Das macht mich so wütend, was man den folgenden Generationen an Kosten auferlegt. Würde am liebsten die Renten der Verursacher pfänden, um das alles zu bezahlen.

    1. Ferdinand H
      Ferdinand H · vor 3 Monaten

      Die Vermögen aus fossilen Energien gehören Rückwirkend (vllt 200 Jahre) komplett gepfändet.
      Es ist ekelhaft, dass es eine Schicht an Überreichen gibt die das schöne Leben auf Kosten unsrer Erde genießt.

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Klima und Wandel als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.