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Kurator'in für: Europa Fundstücke Kopf und Körper
Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.
Fast ein Jahr Pandemie und viele Menschen haben keine Ahnung, wie sie sich am besten verhalten, zum Beispiel:
Eine Ärztin aus Neukölln erzählt, mit wie viel Unsicherheiten und falschen Annahmen sie täglich zu tun hat. Und das liest sich in der Summe sehr erschreckend. Es sind auch nicht nur Menschen ohne Plan, die vielleicht mit der deutschen Sprache kämpfen oder es sich nicht leisten können, nur wegen eines vagen Verdachts nicht zur Arbeit zu gehen. Es sind auch Schuldirektor:innen, Krankenhausbetreiber und Arbeitgeber:innen, die zum Teil nicht sinnvoll handeln wollen und zum Teil nicht können.
Ich verstehe seit Beginn der Pandemie nicht, warum es Werbung für Anti-Reizdarm-Produkte vor der Tagesschau gibt anstatt Aufklärungsspots über Covid-19 und das richtige Verhalten bei Symptomen, bei Verdachtsfällen, bei Quarantäne, etc. Ich verstehe nicht, warum die Menschen mit abstrakten AHA+L-Appellen bombardiert werden und nicht mit Beispielen aus dem Alltag, in Form von Comics, Spots, whatever. Vielmehr, ich verstehe durchaus, wie diese Info-Lücke zustande kommt. Medwatch hat zwei sehr interessante Texte dazu veröffentlicht, welche Probleme die Institution hat, die das eigentlich hätte übernehmen müssen – die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Link zum aktuellen Artikel).
Aber was ich wirklich nicht verstehe, ist, wieso die fehlende Info-Kampagne kaum für Aufsehen sorgt. Dabei passt dieses Versäumnis zu dem, was ich letztlich schon mal mit diesem piq sagen wollte: Schlechte Krisenkommunikation macht eine Naturkatastrophe schlimmer.
Dieser Text zeigt jetzt, was das ganz praktisch bedeutet.
Quelle: Anne Kohlick Bild: dpa www.rbb24.de
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Sehr fein beobachtet. Ich sehe einen Medienbetrieb, der mit der eingefahrenen Themenwahl unreflektiert weitermacht: Nachrichtenwert hat, was negativ ist, was mit einem berühmten Menschen zu tun hat, was neu ist, was irgendwie erregend ist (oder so eingeschätzt wird), was zerstreut. (Das ist natürlich etwas überspitzt dargestellt, "sorry" an alle engagierten Journalisten, die diesem Schema nicht blind folgen. Der Drosten-Podcast ist z.B. ein schlagendes Gegenbeispiel. Er ist aber lang und detailreich - zu detailreich für die meisten Menschen. )
Und dabei entstehen blinde Flecken wie der Geschilderte. Es entsteht ein Wenig der Eindruck, dass über etwas berichtet wird, das in einem anderen Land geschieht, eine Objektivierung des Problems. Aufklärung, Information, Verhaltensregeln müssen häufig und regelmäßig kommen, um Wissen und Aufmerksamkeit hoch zu halten und Entscheidungssicherheit zu erhöhen.
Wenn man will, kann man alle relevanten Informationen finden. Viele haben dieses Verhalten aber nicht in ihrem Verhaltensrepertoire, und sie haben schließlich auch noch andere Sorgen - für diese muss Aufklärung, auch wiederholt, ungefragt gebracht werden.
Ein anderes Beispiel ist mein Lieblingsthema, die App. Es wird einfach hingenommen, dass viele sie ablehnen, teils mit hahnebüchenen Begründungen. Auch hier fehlt sowohl schlichtes Wissen, als auch Inspiration, was mit ihrer massenhaften Verwendung erreicht werden könnte.
Es ist nicht die Presse allein, auch die staatlichen Stellen, die das betrifft. Diese sind anscheinend oft der Auffassung, eine Information einmal irgendwo bekannt zu geben, reiche aus. Juristisch sicherlich. Aber es geht um Propaganda im positiven Sinn, um Lenkung der Aufmerksamkeit, Information und Motivation.